Ein Arzt aus Cambridge ist zu 22 Jahren Haft verurteilt worden, weil er sich an schwer kranken Kindern verging. Der Richter bezeichnete die Taten des Geständigen bei der Urteilsverkündung am Montag als «eine der schlimmsten vorstellbaren Formen sexuellen Missbrauchs».
Der Krebsspezialist verging sich demnach an schwer kranken Jungen, die er eigentlich untersuchen oder behandeln sollte. Sie waren etwa an Leukämie erkrankt.
Der 41-Jährige ordnete laut Urteil Untersuchungen ausschliesslich zu seiner eigenen Befriedigung an. Er filmte die jungen Patienten heimlich mit einer in einem Kugelschreiber versteckten Kamera und missbrauchte sie hinter einem Vorhang, während ihre Eltern im selben Zimmer waren.
«Sie haben sich die verletzlichsten, kranken Kinder ausgesucht», sagte der Richter am Cambridge Crown Court zu dem Verurteilten während der Urteilsbegründung. Und: «In meinem ganzen Berufsleben ist mir noch nie ein so grotesker Verrat am Hippokratischen Eid untergekommen.»
Der Arzt hatte sich zuvor schuldig bekannt, 25 Delikte gegen Jungen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren begangen zu haben – darunter sexuelle Übergriffe, Voyeurismus und der Besitz von mehr als 16’000 unsittlichen Bildern.
Zu seinen Gunsten wurde berücksichtigt, dass der 41-Jährige früh zu seinen Taten gestanden habe – wenngleich die Beweislast gegen ihn so gravierend gewesen sei, dass er kaum eine andere Chance gehabt habe.
Der Richter fügte hinzu, dass der Mann die Kinder psychisch ernsthaft geschädigt habe und diese Gefahr auch in Zukunft bestehe. Doch «die eigene Einsicht in seine Abartigkeit» bedeute, dass das Risiko weiterer Übergriffe unter Kontrolle zu bekommen sei.