Im Vatikan haben 23 neue Schweizergardisten den Eid abgelegt. Sie schworen am Freitag, dem Papst treu, loyal und ehrlich zu dienen und wenn erforderlich auch ihr Leben hinzugeben. Bei der Zeremonie dabei war auch Bundespräsident Johann Schneider-Ammann.
Elf der neuen Gardisten legten den Eid auf Deutsch ab, zehn auf Französisch, einer auf Italienisch und einer sprach Rätoromanisch. Die Zeremonie fand traditionellerweise im Damasus-Hof des Apostolischen Palastes statt, in Anwesenheit des Substitutes des päpstlichen Staatssekretariates, Giovanni Angelo Becciu.
Der Kanton Glarus war als Gastkanton zur Vereidigung geladen. Neben Bundespräsident Johann Schneider-Ammann waren unter anderem auch Nationalratspräsidentin Christa Markwalder (FDP/BE) und Ständeratspräsident Raphaël Comte (FDP/NE) anwesend.
Papst Franziskus teilte den Schweizer Gardisten über sein Instagram-Konto mit: «Liebe Schweizergardisten, vergesst nie, dass der Herr mit euch marschiert.» Franziskus wird am Samstag Schneider-Ammann zu Gesprächen empfangen, zusammen mit dem Aussenminister des Vatikans, Erzbischof Paul R. Gallagher.
Mindestens 25 Monate Einsatz
Die Gardisten, die zwischen 19 und 30 Jahre alt und mindestens 1,74 Meter gross sein müssen, verpflichten sich, dem Korps mindestens 25 Monate zu dienen. Sie müssen katholisch und Schweizer Staatsbürger sein.
Die 1506 von Papst Julius II. gegründete Schweizergarde ist die persönliche Leibwache des Papstes. Mit ihren prächtigen blau-rot-gelben Uniformen sind sie jedem Vatikan-Touristen bekannt. Mit etwa 100 Mitgliedern handelt es sich um die kleinste Armee der Welt.
Die Vereidigung neuer Schweizergardisten findet traditionell am 6. Mai statt. Das Datum erinnert an die 147 Soldaten, die während der Plünderung Roms im Jahre 1527 gefallen waren.