Bei einer Offensive der irakischen Armee gegen islamistische Rebellen in der Stadt Ramadi sind am Samstag 23 Menschen getötet worden. Die Operation habe der Armee erlaubt, das Gebiet Al-Hamira südlich von Ramadi wieder unter ihre Kontrolle zu bringen.
Bei den Kämpfen seien 21 Rebellen und zwei Soldaten getötet worden, sagten Vertreter von Armee und Polizei der Nachrichtenagentur AFP. Teile von Ramadi sowie die Stadt Falludscha werden seit Ende Dezember von sunnitischen Aufständischen gehalten.
Die Rebellen hatten die beiden Städte in der Provinz Anbar übernommen, nachdem die Regierung ein Protestlager der sunnitischen Opposition am Rande von Ramadi gewaltsam geräumt hatte. Auch vier Monate später ist es der Armee nicht gelungen, die beiden Städte wieder vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen.
Es ist das erste Mal seit Jahren, dass Aufständische die Städte übernommen haben, die bereits nach der US-Invasion im Frühjahr 2003 eine Hochburg sunnitischer Rebellen und ein Hauptschauplatz der Kämpfe mit der US-Armee waren.
Unterdessen wurden in Mischahada nördlich der Hauptstadt Bagdad bei einem Selbstmordanschlag auf einen Armeestützpunkt mindestens vier Soldaten getötet. Bei Anschlägen in Bagdad gab es zwei Tote.
Die Anschläge ereignen sich zehn Tage vor der Parlamentswahl am 30. April. Die Wahl soll einen Ausweg aus der politischen Krise weisen, die das Land seit Jahren lähmt. Grund sind ein erbitterter Streit zwischen der schiitisch dominierten Regierung von Nuri al-Maliki und der sunnitischen Opposition, die ihm autoritäre Tendenzen und Diskriminierung vorwirft.