Mit dem dritten EM-Gegner Frankreich verbindet die Schweiz eine grosse Länderspiel-Tradition. Der letzte Schweizer Sieg ist 24 Jahre her und gelingt unter Roy Hodgson.
Am 12. Februar 1905 trug die Schweizer Nationalmannschaft gegen Frankreich ihr erstes offizielles Länderspiel aus und unterlag in Paris 0:1. Drei Jahre später, im zweiten Länderspiel der SFV-Geschichte, hiess der Gegner in Genf ebenfalls Frankreich. Es war die erste Heimpartie, doch auch diese ging verloren – 1:2.
Der letzte Sieg gegen Frankreich liegt schon 24 Jahre zurück. Am 27. Mai 1992 gewann die Schweiz auf der Lausanner Pontaise dank den beiden Toren von Christophe Bonvin 2:1. Dieser Sieg im vierten Spiel unter Roy Hodgson war eine Art Befreiungsschlag. Bei den damals von Michel Platini betreuten Franzosen machten sich zwar die Trainingsstrapazen im Hinblick auf die EM 1992 in Schweden bemerkbar. Nichtsdestotrotz durfte dieser Erfolg im Nachhinein durchaus als Initialzündung für eine nachfolgend phantastische Qualifikations-Kampagne zur WM 1994 gesehen werden.
Die Gesamtbilanz ist durchaus nicht schlecht. Von den 37 Spielen verlor die Schweiz zwar 16, sie gewann aber immerhin auch zwölfmal. Gegen keine andere grosse Nation hat sie häufiger gewonnen.
Bereits zum vierten Mal bei den letzten sechs WM- oder EM-Endrunden-Teilnahmen bekommt es die SFV-Auswahl am Sonntag mit Frankreich zu tun. Vor zwei Jahren an der WM in Brasilien setzte es für die Schweizer Equipe im zweiten Gruppenspiel eine 2:5-Niederlage ab. Olivier Giroud, Blaise Matuidi und Mathieu Valbuena sorgten bereits vor der Pause für eine 3:0-Führung für die Franzosen. Karim Benzema und Moussa Sissoko brachten den diesjährigen EM-Gastgeber zwischenzeitlich gar 5:0 in Front, ehe Blerim Dzemaili und Granit Xhaka in den letzten zehn Minuten immerhin noch etwas Resultatkosmetik aus Schweizer Sicht betreiben konnten.
Wesentlich besser in Erinnerung geblieben ist den Schweizern das WM-Duell mit Frankreich aus dem Jahr 2006. In Stuttgart gab es im ersten Gruppenspiel ein 0:0, worauf «L’Equipe» schrieb: «WM-Start vergeigt». Auch die damals von Köbi Kuhn betreuten Schweizer hätten mehr bekommen können, wenn Alex Frei in der letzten Minute nicht mit dem Instinkt eines Mittelstürmers versucht hätte, den Ball mit der Hand ins Tor zu lenken; hinter ihm wäre Johan Djourou gestanden, bereit ins leere Tor zu köpfen.
Einen Eintrag ins EM-Geschichtsbuch fand das Duell am 21. Juni 2004 in Coimbra. Die SFV-Auswahl verlor das dritte Spiel an der Endrunde in Portugal gegen «Les Bleus» zwar 1:3, es brachte jedoch einen Schweizer Rekord hervor: Johan Vonlanthen erzielte das zwischenzeitliche 1:1 und wurde im Alter von 18 Jahren und 141 Tagen der bis heute jüngste Torschütze der EM-Geschichte.