25 Millionen Franken für den Veloring? Das sind nur 50 Meter Nordtangente

Der 25 Millionen teure Veloring soll die beiden Basler Bahnhöfe mit wichtigen Arbeitsplätzen, den Wohnquartieren und Schulhäusern verbinden. Nun hat das Pro-Komitee den Abstimmungskampf für die zehn Kilometer lange Strecke eröffnet. Die Befürworter sind überzeugt, dass das Geld sinnvoll investiert wäre. 

Der Veloring soll zwischen 2018 und 2025 realisiert werden – falls das Stimmvolk grünes Licht gibt.

(Bild: Nils Fisch)

Der 25 Millionen teure Veloring soll die beiden Basler Bahnhöfe mit wichtigen Arbeitsplätzen, den Wohnquartieren und Schulhäusern verbinden. Nun hat das Pro-Komitee den Abstimmungskampf für die zehn Kilometer lange Strecke eröffnet. Die Befürworter sind überzeugt, dass das Geld sinnvoll investiert wäre. 

Am 21. Mai stimmt Basel-Stadt über den Veloring ab. Die Route dieses Rings soll über die Dreirosenbrücke, den Kannenfeldplatz, die Sportanlagen Schützenmatte, eine neue Zollibrücke, den Bahnhof SBB Süd, das St. Alban-Tor, das Wettsteinquartier und das neue Erlenmatt-Quartier führen. Auf der Route sollen Velofahrer weitgehend vortrittsberechtigt sein. Geplanter Realisierungstermin der rund zehn Kilometer langen Strecke ist zwischen 2018 und 2025.

Gegen das Vorhaben der Regierung, des Grossen Rats und des Verbands Pro Velo, der eine Initiative für den Veloring lanciert hatte, ergriff ein überparteiliches Komitee aus Vertretern von LDP und SVP sowie der Verbände ACS, TCS, Gewerbeverband und Handelskammer das Referendum. Dieses Komitee erachtet das Projekt als Geldverschwendung.

Eine Ansicht, die David Wüest-Rudin, GLP-Grossrat und Präsident von Pro Velo, überhaupt nicht nachvollziehen kann: «Basel-Stadt hinkt bei der Infrastruktur für Velofahrer hinter anderen europäischen Städten hinterher. Es handelt sich beim Veloring auch nicht um ein extremistisches Anliegen – wir fordern ein Nebeneinander aller Verkehrsteilnehmer», sagte er am Donnerstag in der Nähe des Dorenbachkreisels bei der Eröffnung des Abstimmungskampfes.

Günstiger als Veloweg nach Huningue

Für CVP-Grossrätin Helen Schai-Zigerlig ist ein solcher Veloring gerade für Kinder und ungeübtere Velofahrer eine gute Möglichkeit, «um sich mit dem Verkehr in der Stadt vertraut zu machen». Es brauche auch für Velofahrer gesicherte Strecken.

Auch Brigitta Gerber von der BastA! sieht im Veloring nur Vorteile – zum einen für den Tourismus, zum anderen für die Stadtentwicklung. Denn der Veloring würde neue Entwickungsgebiete wie das Erlenmatt-, das Lysbüchel- oder das Klybeck-Areal miteinander verbinden.

Schematische Darstellung des Velorings und der Velorouten in Basel.

Schematische Darstellung des Velorings und der Velorouten in Basel. (Bild: BVD)

Laut SP-Grossrat Kaspar Sutter werden 16 Prozent der Wege in Basel mit dem Velo zurückgelegt. Er rechnete vor, dass man mit 25 Millionen Franken bei der Nordtangente nur gerade 50 Meter weit gekommen wäre (Kostenpunkt der 3,2 Kilometer langen Strecke: 1,55 Milliarden). «Die 25 Millionen Franken für den zehn Kilometer langen Veloring sind also eine gute Investition», sagte Sutter.

Ausserdem habe der vor einem Jahr eröffnete 550 Meter lange Veloweg zwischen der Dreirosenbrücke und Huningue 28 Millionen Franken gekostet. Im Grossen Rat sei dieser Kredit 2011 einstimmig bewilligt worden – und zwar auch von jenen Kräften, die sich nun vehement gegen die 25 Millionen Franken für den Veloring wehrten.

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