Die Post will im Kanton Zürich 26 Postfilialen überprüfen und gegebenenfalls umwandeln oder schliessen. 104 Poststellen sind bis mindestens 2020 gesichert, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Gewerkschaft Syndicom befürchtet das Aus von mehr Poststellen.
Wie viele Filialen geschlossen werden, lässt die Post offen. Der gelbe Riese kündigt einzig an, 26 Poststellen zu überprüfen. Zudem sollen 50 neue Zugangsmöglichkeiten im Kanton Zürich geschaffen werden.
Man setze auf einen Mix aus physischen und digitalen Zugangsmöglichkeiten, welche auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten seien, schreibt die Post. Geprüft werden Zugangspunkte für Geschäftskunden, Aufgabe- und Abholstellen wie auch die Platzierung von My Post 24-Automaten entlang der Mobilitätsströme.
Syndicom kritisiert «Poststellen-Kahlschlag»
Die Gewerkschaft Syndicom reagierte empört auf die Mitteilung der Post. Vom «Poststellen-Kahlschlag», der seit Wochen vorangetrieben werde, seien im Kanton Zürich 41 Filialen betroffen, schreibt sie in einer Mitteilung. Es werde Profitoptimierung auf Kosten des Service public und der Bevölkerung betrieben. Wie die Post dabei Kündigungen verhindern wolle, bleibe schleierhaft.
Die Post setze alles daran, im Umbau des Postnetzes Entlassungen zu vermeiden, schreibt diese in ihrer Mitteilung. Man werde in allen Fällen die soziale Verantwortung wahrnehmen und mit betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geeignete Lösungen suchen.
Die Post hatte im vergangenen Herbst angekündigt, das Schweizer Poststellennetz zu überprüfen. Von den heute 1400 Poststellen sollen bis in vier Jahren nur noch 800 bis 900 übrigbleiben. Als Grund dafür nannte sie die veränderten Bedürfnisse der Kunden. Häppchenweise gab die Post in den vergangenen Wochen bekannt, wie viele Poststellen in den verschiedenen Kantonen gefährdet sind.