26 Tote bei Selbstmordanschlag im Zentrum von Damaskus

Erneut erschüttert ein Terroranschlag Damaskus. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad sieht Islamisten am Werke. Die Opposition hingegen glaubt an einen Racheakt des Regimes, denn die Bombe explodierte in einer ihrer Hochburgen.

Ein Bild der Zerstörung in Damaskus (Bild: sda)

Erneut erschüttert ein Terroranschlag Damaskus. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad sieht Islamisten am Werke. Die Opposition hingegen glaubt an einen Racheakt des Regimes, denn die Bombe explodierte in einer ihrer Hochburgen.

Das syrische Staatsfernsehens meldete, am Anschlagsort im Viertel Al-Midan seien 11 Leichen und Leichenteile von etwa 15 Menschen gefunden worden. 46 Menschen hätten Verletzungen erlitten. Die Staatsmedien sprachen von einem Selbstmordattentäter. Dieser habe sich in der Nähe einer Grundschule in die Luft gesprengt.

Al-Midan gehört zu den Hochburgen der Protestbewegung gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad. Oppositionelle äusserten deshalb die Vermutung, der Anschlag sei ein Racheakt des Regimes.

Auch in Internetforen der Regimegegner hiess es, der Sicherheitsapparat habe den Anschlag verübt. Die Muslimbrüder forderten eine internationale Untersuchung, bevor „die Verbrecher die Beweise vernichten“. Der regierungsnahe private Fernsehsender Dunia berichtete, ein Team der Beobachtermission der Arabischen Liga habe sich zum Anschlagsort begeben.

Regierung: „Islmaistische Terroristen“

Das Staatsfernsehen zeigte Bilder von schreienden Männern, die blutige Fleischstücke schwenken. Die Männer, die vom Staatsfernsehen in einer Art Endlosschleife immer wieder eingeblendet wurden, bezichtigten islamistische Terroristen der Tat.

Während des Anschlags waren viele Menschen auf der Strasse, um rechtzeitig zum Freitagsgebet in der Moschee zu sein. Am Mittag begannen nach Angaben von Aktivisten in mehreren Provinzen Proteste unter dem Motto „Wer auf Gott vertraut, der wird siegen“.

Beobachtermission will bleiben

Arabische Medien berichteten, in Arbien, einem Vorort von Damaskus, seien Beobachter der Arabischen Liga von regimetreuen Truppen angegriffen worden. Diese Berichte wurden von einem Mitglied der Beobachtermission jedoch dementiert.

Trotz heftiger Kritik am bisherigen Verlauf des Einsatzes der Beobachter hatte der Generalsekretär der Liga, Nabil al-Arabi, ein vorzeitiges Ende der für einen Monat geplanten Mission abgelehnt. Der Vorsitzende des Syrien-Komitees der Liga, Katars Aussenminister Scheich Hamad bin Dschasim al-Thani, räumte jedoch ein, die Kritik an der Arbeit der Beobachter sei teilweise berechtigt.

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