29-Jähriger soll Anschlag auf Dresdner Moschee verübt haben

Mehr als zwei Monate nach dem Sprengstoffanschlag auf eine Moschee in Dresden hat die Polizei einen Tatverdächtigen verhaftet. Umfangreiche Ermittlungen hätten zu Hinweisen auf den 29-jährigen Mann geführt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden am Freitag mit.

Spuren der Explosion am Eingang der Dresdener Fatih-Moschee. (Archiv) (Bild: sda)

Mehr als zwei Monate nach dem Sprengstoffanschlag auf eine Moschee in Dresden hat die Polizei einen Tatverdächtigen verhaftet. Umfangreiche Ermittlungen hätten zu Hinweisen auf den 29-jährigen Mann geführt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden am Freitag mit.

Bei Durchsuchungen seien Gegenstände gesichert worden, die mutmasslich zur Herstellung von Spreng- und Brandvorrichtungen genutzt werden könnten. Die an verschiedenen Tatmitteln gesicherten DNA-Spuren stimmten mit der DNA des Beschuldigten überein.

Der Mann sitze in Untersuchungshaft. Er sei am Freitagvormittag in der sächsischen Landeshauptstadt dem Haftrichter vorgeführt worden. Hinweise auf Komplizen für die Anschläge gebe es bisher nicht.

Entsetzen in ganz Deutschland

Eine Woche vor den zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden Ende September hatten die Sprengstoffanschläge Entsetzen in ganz Deutschland ausgelöst. Menschen wurden nicht verletzt.

Ein Sprengsatz detonierte an der Fatih Camii Moschee. Zu der Zeit befanden sich in dem Gebäude der Imam, seine Frau und seine zwei Kinder. Ein weiterer Sprengsatz explodierte auf der Freitreppe des Internationalen Congress Centrums (ICC).

Für beide Explosionen muss sich der am Donnerstag auf einer Baustelle im westdeutschen Bundesland Hessen verhaftete Mann nun verantworten. Ihm wird auch vorgeworfen, eine Sprengattrappe an der Dresdner Marienbrücke platziert zu haben.

Redner bei «Pegida»

Nach Angaben der einer Extremismusexpertin der Linken im Landesparlament trat der Mann im Sommer vergangenen Jahres beim islam- und fremdenfeindlichen «Pegida»-Bündnis als Redner auf, was das für Extremismus zuständige (OAZ) bestätigte. Er habe dort in einem offenen Brief an Kanzlerin Angela Merkel unter anderem gegen «kriminelle Ausländer» und «faule Afrikaner» gehetzt.

Nach der Attacke waren etliche Hinweise eingegangen – vor allem zum Geschehen an der Moschee und einem Video, das den mutmasslichen Täter zeigt. Eine heisse Spur gab es lange Zeit aber nicht.

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