Bei drei Anschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstag 29 Menschen getötet worden. Nach Angaben von Polizei und Ärzten wurden mehr als 50 weitere verletzt. Zu den Anschlägen bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Zwei der Anschläge wurden auf einem belebten Markt verübt, einer davon von einem Selbstmordattentäter, wie die Polizei mitteilte. Eine dem sunnitischen IS nahestehende Nachrichtenagentur meldete, Ziel der Angreifer seien schiitische Muslime gewesen.
Einige Stunden später detonierte ein mit Sprengstoff beladener Minibus in einer belebten Geschäftsstrasse, Vier Menschen wurden dabei nach Angaben der Polizei getötet.
Die Anschlagsserie war die blutigste in Bagdad seit Mitte Oktober, als sich ein Attentäter inmitten einer schiitischen Trauerfeier in die Luft gesprengt und mindestens 34 Menschen mit in den Tod gerissen hatte. Auch zum damaligen Anschlag hatte sich der IS bekannt.
Heftige Kämpfe in Mossul
Im Irak verübt die IS-Miliz häufig Selbstmordanschläge. Derzeit steht sie unter Druck, weil die irakische Armee und ihre Verbündeten seit Mitte Oktober eine Grossoffensive zur Rückeroberung der IS-Hochburg Mossul führen.
Dort kam es den dritten Tag in Folge zu heftigen Gefechten zwischen IS und der irakischen Armee, die von US-Militärs sowie anderen westlichen und arabischen Verbündeten unterstützt wird. Ein Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters berichtete von schwerem Geschützfeuer und Helikopterangriffen. Hunderte von Bewohnern seien aus ihren Häusern geflohen.
Der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi hatte jüngst angekündigt, der IS werde in drei Monaten besiegt sein. Die Armee startete am Donnerstag einen neuen Versuch zur Eroberung von Mossul, nachdem die Offensive gegen den IS vor etwa einem Monat ins Stocken geraten war.