Bei einer Gasexplosion in einem chinesischen Bergwerk sind 29 Arbeiter getötet worden. Sechs Arbeiter hätten das Unglück am Samstagabend in der staatlichen Kohlegrube überlebt, teilte die Behörde für Arbeitssicherheit am Sonntag mit.
Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich in der Grube in der Stadt Hengyang in der zentralchinesischen Provinz Hunan 35 Bergarbeiter auf. Es gebe keine Vermissten. Die Verletzten wurden in Spitäler gebracht.
Verwandte hatten sich kurz nach dem Unglück vom Samstag an der Grube versammelt, um auf Nachrichten von ihren verschütteten Angehörigen zu warten, wie die halbstaatliche Nachrichtenagentur China News Service berichtete.
Registrierte Mine
Laut Staatsfernsehen war die Kohlemine im Staatsbesitz und legal registriert. 500 Arbeiter waren in der Mine beschäftigt, es seien aber nur 160 von ihnen zum Unglückszeitpunkt zu Schichten eingeteilt gewesen.
Die Ermittlungen zur Unglücksursache dauerten noch an. Regierungsbeamte waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Der Chef der Behörde für Arbeitssicherheit, Luo Lin, und Provinzgouverneur Xu Shousheng reisten zum Unglücksort, um die Rettungsmassnahmen zu koordinieren.
Vertuschte Unglücke
In China kommt es immer wieder zu Minenunglücken. Bei ähnlichen Vorfällen waren Anfang des Monats in zwei Minen rund 20 Menschen getötet worden. Die Minen des Landes gelten als besonders gefährlich, da die Sicherheitsvorschriften häufig umgangen werden.
Im vergangenen Jahr starben offiziellen Angaben zufolge mehr als 2400 chinesische Bergarbeiter bei Unfällen. Unabhängige Organisationen gehen aber von einer deutlich höheren Zahl aus. Sie vermuten, dass viele Unglücke von den Behörden vertuscht werden.