Auf einem Flüchtlingsboot vor der Küste Siziliens sind rund 30 Leichen entdeckt worden. Die Leichen befanden sich laut italienischer Küstenwache auf einem Schiff mit rund 590 Flüchtlingen.
Schon wieder ereignete sich vor Sizilien ein Flüchtlingsdrama. Auf einem überfüllten Boot entdeckte die Künstenwache 30 Leichen und zahlreiche Personen in Not. Zwei schwangere Frauen und mehrere Notfallpatienten wurden umgehend an Land gebracht wurden, wie die Küstenwache weiter mitteilte. Die italienische Marine brachte am Wochenende nach offiziellen Angaben rund 1600 Bootsflüchtlinge in Sicherheit, die über das Mittelmeer Richtung Europa unterwegs waren.
Die Behörden sprachen am Sonntagabend von sieben Schiffen mit Flüchtlingen, die vor den italienischen Küsten aufgegriffen wurden. Damit stieg die Zahl der Flüchtlinge, die in diesem Jahr aus Nordafrika kommend in Italien eintrafen, auf mehr als 60’000.
Italien erwartet Hilfe von anderen Staaten
Die Hilfsorganisation Save the Children machte darauf aufmerksam, dass unter den in diesem Jahr aufgegriffenen Flüchtlingen bereits mehr als 9000 Kinder seien. Bisweilen seien Kinder auf den Flüchtlingsschiffen, die noch nicht fünf Jahre alt seien und die nicht von Angehörigen begleitet würden.
Nachdem im Jahr 2013 bei verschiedenen Flüchtlingsdramen mehr als 400 Menschen ertrunken waren, hat die italienische Marine die Operation «Mare Nostrum» gestartet, mit der ein rechtzeitiges Auffinden Schiffbrüchiger gewährleistet werden soll.
Der italienische Innenminister Angelino Alfano erklärte, er erwarte von den anderen europäischen Staaten, dass sie die Aufnahme der Bootsflüchtlinge als gemeinsame Sache betrachten.