30-Millionen-Spende für das geplante Ozeanium

Kräftiger Schub für das Ozeanium: Der Zoo Basel hat für den geplanten Bau von einem anonymen Gönner die höchste Einzelspende seiner Geschichte erhalten.

Computervisualisierung des Ozeanium-Projekts (Archiv) (Bild: sda)

Kräftiger Schub für das Ozeanium: Der Zoo Basel hat für den geplanten Bau von einem anonymen Gönner die höchste Einzelspende seiner Geschichte erhalten.

30 Millionen Franken stellt ein anonymer Spender dem Zoo Basel für das geplante Ozeanium zur Verfügung. Das Geld gehe an das vorgesehene Zentrum für Umweltbildung, teilte der «Zolli» am Donnerstag mit. Das Ozeanium soll ohne Staatsgeld gebaut und betrieben werden. 

Der Zolli rechnet gemäss früheren Angaben für den Bau des in der Schweiz einzigartigen «Ozeanium» bei der Heuwaage mit Kosten von 100 Millionen Franken. Die Besucher sollen anhand von 30 Themenaquarien einen Einblick in die Welt der Ozeane erhalten.

«Um ein authentisches Bild zu schaffen sollen diese möglichst gross angelegt werden und alles soll leben», berichtet Thomas Jermann, Kurator des Ozeaniums. Ab 2016 werden für diesen Zweck bis zur Eröffnung 50 Quadratmeter Korallenriff und tausende Quallen gezüchtet.

«Absolut seriös»

Die 30-Millionen-Spende ist für den Zoo eine «Lead-Spende», der «entscheidende Schritt in der Mittelbeschaffung», wie er weiter mitteilte. Es handelt sich dabei um die höchste Einzelspende in der Geschichte des Zoos. «Die Ausrichtung auf Naturschutz und Nachhaltigkeit statt Kommerz und Rummel hat den Spender zur Unterstützung überzeugt», berichtet Martin Lenz, Verwaltungsratspräsident des Zoo Basels. Der anonyme Spender sei «absolut seriös» und das Geld vertraglich zugesichert.

Die Spende unterstützt die Bestrebung des «Zollis» keine staatliche Unterstützung für Bau und Unterhalt des Ozeaniums in Anspruch zu nehmen. Die Kürzung des staatlichen Subventionen seien für den Zoo schwer zu tragen, «doch mit Grossprojekten gibt es finanziell keinen Zusammenhang», sagt Lenz.

Umstrittenes Projekt

Gegen das Ozeanium gab es schon seit Beginn der Planung Widerstand. Gegner wie der Verein «Oceancare» kritisierten das Vorhaben, Meeresfische in ein Binnenland wie die Schweiz zu transportieren. Das sei Tierquälerei. Vor einem Jahr lancierte die Fondation Franz Weber das Projekt «Vision Nemo», ein virtuelles Aquarium. Ein sogenanntes Multimedia Fenster zum Ozean. Doch der Zoo lässt sich von der Kritik nicht beirren: Man wolle das Projekt nun planerisch und inhaltlich mit Vollgas vorantreiben, sagte Olivier Pagan der Direktor des Basler Zoos, diesen Donnerstag.

Mit den bereits investierten Eigenmittel stehen heute rund 40 Millionen bereit für das Projekt, das in sechs bis sieben Jahren eröffnet werden soll. Doch sei dies abhängig vom Bau des Margarethenstiches, sagt Lenz. Gespräche für die weitere Finanzierung liefen mit potenziellen Spendern wie Stiftungen, Mäzenen und Fonds, insbesondere auch ausserhalb der Grossregion Basel.

Der für das grosse Gebäude am Tor zur Innerstadt nötige Bebauungsplan soll laut dem «Zolli» demnächst vor das Kantonsparlament kommen.

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