30 Prozent mehr Freitodbegleitungen bei Exit

Im vergangenen Jahr haben sich in der Deutschschweiz und im Tessin 782 Menschen entschieden, mit Hilfe von Exit aus dem Leben zu scheiden. Dies entspricht einem Anstieg um rund 30 Prozent. Das Durchschnittsalter lag bei 77,4 Jahren.

Der Verein Exit hat im vergangenen Jahr rund 800 Personen in den Tod begleitet. (Symbolbild) (Bild: sda)

Im vergangenen Jahr haben sich in der Deutschschweiz und im Tessin 782 Menschen entschieden, mit Hilfe von Exit aus dem Leben zu scheiden. Dies entspricht einem Anstieg um rund 30 Prozent. Das Durchschnittsalter lag bei 77,4 Jahren.

Seit Jahren verzeichnet der Verein Exit (Deutsche Schweiz) mehr Freitodbegleitungen sowie mehr Beitritte. Per Ende 2015 zählte er über 95’000 Mitglieder, wie der Verein am Dienstag mitteilte.

Damit erhöhte sich auch die Zahl der Anfragen für Sterbehilfe. Gegen 3500 waren es im vergangenen Jahr. Bei rund 1100 Mitgliedern wurden Abklärungen «für eine mitmenschliche Begleitung beim Freitod getroffen», wie der Verein mitteilte. Die Zahl dieser sogenannten Akteneröffnungen stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent.

Exit: «Sterbehilfe ist ein Bedürfnis»

«782 Menschen haben sich im vergangenen Jahr für eine Leidensverkürzung mit Exit-Hilfe entschieden», heisst es in der Medienmitteilung. Das waren 199 mehr als 2014.

Die meisten Sterbebegleitungen erfolgten in den Kantonen Zürich (267), Bern (123), Aargau (60), St. Gallen (55), Basel-Stadt (37) und Basel-Landschaft (39).

Das Durchschnittsalter der begleiteten Menschen lag bei 77,4 Jahren. Die häufigsten Grunddiagnosen waren wie in den Vorjahren Krebs im Endstadium, gefolgt von altersbedingten Mehrfacherkrankungen und chronischen Schmerzen.

Alle die erneut gestiegenen Zahlen bestätigen laut Exit, dass «die Sterbehilfe ein starkes Bedürfnis in der Schweizer Bevölkerung bleibt». Selbstbestimmung sei den Bürgern offensichtlich wichtig.

«Freitodbegleitungen bleiben insgesamt jedoch selten.» Laut dem Verein Exit, der sich seit 25 Jahren mit der Stiftung palliacura auch für die Palliativmedizin stark macht, betreffen sie etwa 1,5 Prozent der jährlich rund 65’000 Todesfälle.

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