Beim ersten Frontalangriff der Taliban auf afghanische Sicherheitskräfte in diesem Jahr sind nach offiziellen Angaben mindestens 26 Aufständische getötet worden. Auch vier Polizisten kamen ums Leben.
Rund 1000 afghanische, pakistanische, arabische und tschetschenische Kämpfer hätten am Dienstag gleichzeitig Aussenposten der Polizei im südafghanischen Distrikt Sangin angegriffen, sagte der Sprecher der Regierung der Provinz Helmand, Amar Swak.
Die Polizisten seien auf den Angriff vorbereitet gewesen und verteidigten die Posten mit «hoher Moral». Die Aufständischen seien auf dem Rückzug.
Die Internationale Afghanistantruppe ISAF teilte mit, sie gehe von einer deutlich geringeren Zahl von Angreifern aus. «Unsere Berichte zeigen, dass etwa zehn Gruppen mit jeweils vier bis fünf Kämpfern fünf Polizeiposten im Vorbeifahren beschossen haben.» Keiner der Kontrollposten sei von Aufständischen überrannt worden.
Direkte Angriffe grosser Taliban-Gruppen, die für die Aufständischen meist verlustreich enden, sind in den vergangenen Jahren seltener geworden. Die Taliban haben sich vor allem auf Sprengfallen verlegt. Die Aufständischen haben Ende vergangenen Monats ihre jährliche Frühjahrsoffensive begonnen.
Bei einem Sprengstoffanschlag in der westafghanischen Provinz Herat wurden mindestens sieben Wachmänner getötet. Ihr Fahrzeug sei am Dienstag in eine Sprengfalle geraten, sagte ein Sprecher der Provinzregierung. Die Wachmänner seien zum Schutz eines Staudammprojekts eingesetzt gewesen.