300 Personen demonstrieren in Bern für offene Schweiz

Mit einer Menschenkette haben am Samstag in Bern rund 300 Personen ihre Solidarität mit den Flüchtlingen in Europa manifestiert. Sie forderten sichere und legale Fluchtwege und eine grosszügige Aufnahme-Politik.

Rund 300 Menschen hielten sich an den Händen und forderten damit eine menschliche Flüchtlingspolitik. (Bild: sda)

Mit einer Menschenkette haben am Samstag in Bern rund 300 Personen ihre Solidarität mit den Flüchtlingen in Europa manifestiert. Sie forderten sichere und legale Fluchtwege und eine grosszügige Aufnahme-Politik.

Zur Kundgebung aufgerufen hatte das Bündnis für eine offene und solidarische Schweiz, dem linksgrüne Parteien, Gewerkschaften und Migrantenforen angehören. Vor der Platzkundgebung formierten sich die Teilnehmenden am frühen Samstagabend zu einer Menschenkette rund um die Berner Schützenmatte.

«Wir brauchen Brücken statt Mauern», rief Nationalrat Balthasar Glättli (Grüne/ZH) anschliessend den Demonstrierenden zu. Statt das Land abzuschotten, solle die Schweiz grosszügig Schutzbedürftige aufnehmen und – wie damals bei den Kosovo-Flüchtlingen – ein Kontingent von 40’000 bis 50’000 Personen aufnehmen.

Nationalrätin Cesla Amarelle (SP/VD) erinnerte daran, dass es «unsere Politik ist, welche die Flüchtlinge in die Arme von Schleppern treibt». Sie forderte deshalb die Wiedereinführung des Botschaftsasyls. Es brauche sichere und legale Fluchtwege nach Europa.

Vania Alleva, Co-Präsidentin der Gewerkschaft Unia rief Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga dazu auf, «endlich klipp und klar zu sagen, dass die Schweiz mehr Flüchtlinge aufnehmen kann». In der Schweiz seien Tausende von Privatpersonen bereit, Schutzsuchende bei sich aufzunehmen, sagte Alleva.

Das Bündnis für eine offene und solidarische Schweiz verlangt im weiteren finanzielle, medizinische und logistische Unterstützung von Ländern an den Grenzen Europas, in der Transit-Zone und in Nähe von Konfliktgebieten, wo sich besonders viele Flüchtlinge aufhalten. Zudem fordert es, bei der Entwicklungszusammenarbeit keine Kürzungen vorzunehmen.

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