Das Gesamtvermögen der 300 Reichsten in der Schweiz ist 2011 auf 481 Mrd. Franken angestiegen – 11 Mrd. Franken mehr als noch ein Jahr zuvor. Das entspricht dem Bruttoinlandprodukt 2010 der Schweiz, also dem Gesamtwert aller Güter, die innerhalb des vergangenen Jahres produziert wurden.
Damit ist die Finanzkrise für die Gutbetuchten in der Schweiz längst vergessen. 2009 mussten sie noch Einbussen von 10 Mrd. Franken hinnehmen. In den letzten zwei Jahren seit der Finanzkrise schwoll der Kapitalbesitz der 300 Vermögendsten aber wieder um insgesamt 32 Mrd. Franken an.
Seit 1989 stieg das Vermögen der Reichsten 100 in der Schweiz gar um das 5,8fache, von 66 auf 385 Mrd. Franken, wie das Wirtschaftsmagazin „Bilanz“ in seiner am Freitag veröffentlichten Liste ausführt.
Kamprad an der Spitze
Das Ranking der Superreichen führt bereits seit 10 Jahren IKEA-Gründer Ingvar Kamprad an. Sein Vermögen schätzt das Magazin auf 35 bis 36 Mrd. Franken. Die 3 Milliarden, die Kamprad wegen der Euroschwäche verloren haben soll, wird er wohl verschmerzen können.
Auf Platz zwei – allerdings schon mit einem beachtlichen Rückstand – folgen die Basler Familien Hoffmann und Oeri, welche den Pharmakonzern Roche kontrollieren. Sie nennen 13 bis 14 Mrd. Franken ihr Eigen.
Auf dem dritten Platz der 300 Reichsten steht die Familie Brenninkmeijer mit geschätzten 12 bis 13 Mrd. Franken. Die Brenninkmeijers wurden mit Textilhandel (C&A), Immobilien und Investments in Energieunternehmen reich.
Aufsteiger dank Börsengang
Der grösste Aufsteiger des Jahres ist Glencore-Chef Ivan Glasenberg. Der Gang an die Börse des Zuger Rohstoffunternehmens Glencore machte ihn auf einen Schlag 5 Mrd. Franken reicher. Sein Besitz soll 6 bis 7 Mrd. Franken betragen. Glasenberg steht damit neu auf dem 8. Platz im Reichsten-Ranking.
Die Schere innerhalb der Superreichen ist indes gross. Die zehn Vermögendsten besitzen zusammen 120 Mrd. Franken. Drei Prozent halten damit ein Viertel des gesamten Vermögens aller Reichen in der Schweiz.
Und zum Schluss noch dies: Würde das ganze Geld der finanzkräftigen Elite als Weihnachtsgeschenk an die Bevölkerung verteilt, erhielte jeder Schweizer und jede Schweizerin 60’900 Franken ausbezahlt.