In 50 brasilianischen Grossstädten haben knapp 32 Millionen Menschen im zweiten Wahlgang neue Bürgermeister und Stadträte gewählt. Die Stichwahl in der Metropole Sao Paulo wurde mit Spannung erwartet; es setzte sich Fernando Haddad klar durch.
Haddad gehört zur regierenden Arbeiterpartei (PT) von Präsidentin Dilma Rousseff. Laut Wahlbehörde lag der Ex-Bildungsminister nach Auszählung von gut 94 Prozent der Stimmen mit 55,9 Prozent in der grössten und wirtschaftsstärksten Stadt Brasiliens uneinholbar vorn.
Der Gegenkandidat, der Ex-Gouverneur und Präsidentschaftskandidat von 2010, José Serra, kam am Sonntag nur auf 44,1 Prozent der Stimmen. Bei der ersten Runde am 7. Oktober hatte der 70 Jahre alte Politiker der Partei der Brasilianischen Sozialdemokratie (PSDB) noch knapp zwei Prozentpunkte vorne gelegen.
Insgesamt waren am Sonntag in Brasilien etwa 32 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, in rund 50 Städten Bürgermeister und Stadträte zu bestimmen. Die Wahl fand in Städten mit mehr als 200’000 Einwohnern statt, darunter 17 der 26 Hauptstädte der Bundesstaaten. Die Wahlberechtigten waren zur Teilnahme verpflichtet.
Erwartet wurde, dass wie beim ersten Wahlgang das traditionelle Machtgleichgewicht zwischen Arbeiterpartei und der anderen grossen Partei, der sozialdemokratischen PSDB, bestehen bleiben.
Beim ersten Wahlgang hatten am 7. Oktober 140 Millionen Bürger über Bürgermeister und Stadträte in den 5568 Gemeinden des Landes abgestimmt. Die PT von Präsidentin Dilma Rousseff hatte dabei in den Grossstädten nicht sehr gut abgeschnitten, landesweit aber ihr Ergebnis um 14 Prozentpunkte im Vergleich zur Kommunalwahl vor vier Jahren verbessert.
In der Olympia-Stadt Rio de Janeiro hatte sich Amtsinhaber Eduardo Paes bereits im ersten Wahlgang vor drei Wochen klar durchgesetzt.