Bei Protesten gegen einen Auftritt des Chefs der fremdenfeindlichen italienischen Lega Nord in Neapel ist es zu Ausschreitungen gekommen. Insgesamt seien am Samstag 34 Menschen verletzt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.
28 der Verletzten seien Polizisten. Die Strassen im Stadtteil Fuorigrotta hätten nach den Krawallen ausgesehen wie ein «Schlachtfeld»: Mülleimer brannten, Strassenschilder wurden demoliert, Autos zerstört. Mehrere Menschen seien angezeigt oder festgenommen worden, berichtete Ansa weiter.
Schon am Freitag hatten in Neapel zahlreiche Menschen gegen den Auftritt des Lega-Nord-Chefs Matteo Salvini demonstriert. Der Bürgermeister der Stadt, Luigi de Magistris, hatte sich auf die Seite der Protestierenden gestellt, weil die Politik Salvinis zutiefst faschistisch, fremdenfeindlich und rassistisch sei.
«Wir dagegen lieben das vereinte Italien in seiner Verschiedenheit», sagte de Magistris. Salvini stelle sich gegen alles, um mächtiger zu werden.
Salvini hatte am Samstag in einem Kongresszentrum in der Stadt am Vesuv sein Wahlprogramm vorgestellt. Am Sonntag gab er dem Bürgermeister die Schuld an den Ausschreitungen und kündigte an, wieder nach Neapel kommen zu wollen.
Die Lega Nord gibt es seit Ende der 1980er Jahre. Bei den Wahlen 2013 kam die europafeindliche Partei auf vier Prozent. Seit Salvini in der Flüchtlingskrise eine immer fremdenfeindlichere Ausrichtung vorangetrieben hat, stiegen die Umfragewerte der Partei wieder.