3,5 Millionen für Projektierung von Doppelspurstrecke im Laufental

Ein von Baselland vorfinanzierter Doppelspurabschnitt im Laufental soll vermeiden, dass während des Umbaus des Bahnhofs Lausanne ab 2021 Zugsverbindungen stark verschlechtert werden. Der Landrat hat am Donnerstag dazu einen Projektierungskredit von 3,5 Mio. Franken einstimmig bewilligt.

Ein von Baselland vorfinanzierter Doppelspurabschnitt im Laufental soll vermeiden, dass während des Umbaus des Bahnhofs Lausanne ab 2021 Zugsverbindungen stark verschlechtert werden. Der Landrat hat am Donnerstag dazu einen Projektierungskredit von 3,5 Mio. Franken einstimmig bewilligt.

Die Vorlage an sich war unbestritten. Die FDP reklamierte, die Region müsse sich hier selber helfen, weil es der Bund nicht tue. Die SP monierte indes, damit rette man bloss den Status Quo; sie würde lieber gleich den 15-Minuten-Takt für das Laufental aufgleisen. Die Grünen wünschten sich einen durchgehenden Doppelspurausbau.

Von den 3,5 Millionen werden insgesamt 1,29 Millionen von den Kantonen Basel-Stadt, Jura und Solothurn übernommen. Unter dem Strich muss der Kanton Baselland damit von den Projektierungskosten 2,2 Millionen Franken selbst übernehmen.

Jonglieren mit Bahnkapazitäten

Auf Doppelspur ausgebaut werden soll konkret der Abschnitt zwischen Duggingen BL und dem Chessiloch bei Grellingen BL. Nötig ist dies, damit während des ganzen Tages ein zweiter Schnellzug zwischen Basel und Biel eingesetzt werden kann, der Fahrplanverschlechterungen während des Umbaus in Lausanne auffangen soll.

Derzeit verkehren stündlich ein Intercity-Neigezug (ICN) zwischen Basel, Biel und Lausanne sowie Genf und zwei S-Bahn-Züge zwischen Basel und Laufen BL beziehungsweise Basel, Delsberg und Pruntrut JU. Der ICN erreicht Basel kurz vor der vollen Stunde, was Anschlüsse nach Bern, Luzern und Zürich ermöglicht. In der Gegenrichtung gibt es Anschlüsse in Biel.

Während des Umbaus des SBB-Bahnhofs in Lausanne in den Jahren 2016 bis 2025 wollte die SBB den ICN zwischen Basel und Genf jedoch nur noch bis Lausanne fahren lassen, und dies zudem um eine halbe Stunde versetzt. Damit gingen aber Anschlüsse und Verbindungen verloren; Folge waren Proteste und Vorstösse auf politischer und Behördenebene.

Vorfinanzierung durch Baselland

Inzwischen einigte man sich: So soll der heutige ICN-Takt bis 2021 beibehalten werden. Danach soll er um die geplante halbe Stunde versetzt werden. Als Kompensation soll dann ein zweiter Schnellzug zwischen Basel und Biel verkehren, um die Fernverkehrsanschlüsse zu erhalten. Für dessen Einsatz ist ein teilweiser Doppelspurausbau nötig.

Der Ausbau selbst soll vom Kanton Baselland vorfinanziert werden, da er in dem bis 2025 geltenden Programm des Bundes zum Ausbau der Bahninfrastruktur nicht aufgeführt ist. Eine Vorlage an den Landrat für die Vorfinanzierung hatte die Regierung für die zweite Hälfte 2016 in Aussicht gestellt. Die Kostenschätzungen liegen derzeit bei rund 130 Mio. Franken, die später aber vom Bund zurückbezahlt werden sollen.

Nächster Artikel