36 Tote bei Luftangriffen auf Aleppo – UNO-Luftbrücke im Nordosten

Bei Luftangriffen der syrischen Streitkräfte auf die Stadt Aleppo sind 36 Menschen getötet worden. Unter den Opfern des Bombardements auf von Rebellen gehaltene Stadtviertel seien 15 Kinder, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit.

Hilfe für Menschen in Syrien: UNO-Luftbrücke steht (Bild: sda)

Bei Luftangriffen der syrischen Streitkräfte auf die Stadt Aleppo sind 36 Menschen getötet worden. Unter den Opfern des Bombardements auf von Rebellen gehaltene Stadtviertel seien 15 Kinder, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit.

Die einstige syrische Wirtschaftsmetropole Aleppo im Norden des Landes ist seit einer Rebellenoffensive im Juli vergangenen Jahres weitgehend zerstört. Die Stadt ist in einen regierungstreuen und einen von Rebellen kontrollierten Teil gespalten.

Das Aleppo-Medienzentrum, ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort, berichtete am Sonntag von «beispiellosen» Angriffen aus Flugzeugen und Helikoptern. Aus den Helikoptern wurden laut der Beobachtungsstelle Fässer mit Sprengstoff abgeworfen. Aktivisten veröffentlichten im Internet Bilder, die angeblich nach dem Angriff aufgenommen wurden und zerstörte Häuser und ausgebrannte Autos zeigten.

Zahlreiche Tote gab es in den vergangenen Tagen offenbar auch in Adra nahe der Hauptstadt Damaskus. Dort seien Angehörige der religiösen Minderheiten – Alawiten, Schiiten und Drusen – getötet worden, teilte die Beobachtungsstelle mit. Einheiten islamischer Fundamentalisten hätten am Mittwoch eine grosse Offensive auf Adra eröffnet, um eine Zufahrt nach Damaskus unter ihre Kontrolle zu bekommen.

Bereit den Winter

Die UNO richtete unterdessen eine Luftbrücke vom Irak in den Nordosten Syriens ein. Eine erste Maschine startete am Sonntagnachmittag von Erbil in der nördlichen Kurdenregion im Irak aus nach Kamischli.

Das Flugzeug habe 40 Tonnen Hilfsgüter an Bord gehabt, sagte die Nahostbeauftragte des Welternährungsprogramms (WFP), Abeer Etefa. In den kommenden Tagen sollten insgesamt 400 Tonnen nach Kamischli transportiert werden.

Das Welternährungsprogramm, das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF und das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR wollen die schwer zugänglichen Regionen im Nordosten Syriens winterfest machen. Dazu müssen Isolierzelte, Plastikdecken und warme Kleidung sowie Treibstoff geliefert werden. Die Luftbrücke sollte ursprünglich bereits am Donnerstag eingerichtet werden, was jedoch durch einen schweren Sturm verhindert wurde.

Der Landweg ist aufgrund der Entwicklungen im syrischen Bürgerkrieg derzeit nicht passierbar. Im Nordosten Syriens und im Norden Iraks leben zahlreiche Kurden. Wegen des Bürgerkriegs in Syrien sind rund 200’000 Kurden über die Grenze in den Irak geflüchtet. Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor 33 Monaten wurden dort mehr als 126’000 Menschen getötet.

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