Der Schweizer Theatermacher Milo Rau wird am Berliner Theatertreffen mit dem «3sat»-Preis ausgezeichnet. Das Festival zeigt vom 6. bis 21. Mai zehn herausragende Inszenierungen des deutschsprachigen Theaters. Darunter auch die Bearbeitung von Tschechows «Drei Schwestern» am Theater Basel, die der TV-Sender im Mai ausstrahlen wird.
Der 40-jährige Regisseur, Dramatiker, Essayist und Wissenschaftler Milo Rau erhält den mit 10’000 Euro dotierten Preis für seine Produktion «Five Easy Pieces», wie die Berliner Festspiele am Montag mitteilten.
Auf verschiedenen Ebenen thematisiere «Five Easy Pieces», eine Produktion des International Institute of Political Murder und Campo Gent, den Missbrauch oder die Instrumentalisierung von Kindern für die Bedürfnisse von Erwachsenen, heisst es in der Mitteilung. Es sei «ein mutiges, die Zuschauer/innen herausforderndes Stück über das Leben und die Verbrechen des Belgiers Marc Dutroux, nachgestellt von Kindern zwischen 8 und 13 Jahren».
Milo Raus Produktion wurde von der Kaserne Basel mitproduziert und war im Dezember 2016 in Basel zu sehen.
Basler «Drei Schwestern» am Fernsehen
Der «3sat»-Preis wird für eine künstlerisch innovative Leistung an einen oder mehrere Künstler aus dem Kreis der zum Theatertreffen eingeladenen Ensembles vergeben. Bei dem Festival werden die zehn «bemerkenswertesten» Produktionen der Saison gezeigt. Darunter Simon Stones Bearbeitung von Tschechows «Drei Schwestern» des Theater Basel.
In seinem Programm präsentiert «3sat» «drei Starke Stücke» aus den zehn zum Theatertreffen eingeladenen Inszenierungen. Darunter auch die Basler «Drei Schwestern». Die Produktion wird am Samstag, 6. Mai 2017, um 20.15 Uhr zu sehen sein.
Milo Rau / Five Easy Pieces / Interview from Kunstenfestivaldesarts on Vimeo.