400’000 Franken für mögliche Therapie gegen Knochenmarkkrebs

Für ein Projekt, das eine neuartige Therapie für Knochenmarkkrebs erforscht, hat ein Basler Forscher einen mit 450’000 US-Dollar (402’000 Franken) dotierten Forschungspreis erhalten. Die Gruppe von Radek Skoda vom Universitätsspital Basel will demnächst mit klinischen Tests an Patienten beginnen.

Aussenansicht des Klinikums 1 des Universitätsspitals Basel (Bild: sda)

Für ein Projekt, das eine neuartige Therapie für Knochenmarkkrebs erforscht, hat ein Basler Forscher einen mit 450’000 US-Dollar (402’000 Franken) dotierten Forschungspreis erhalten. Die Gruppe von Radek Skoda vom Universitätsspital Basel will demnächst mit klinischen Tests an Patienten beginnen.

Skodas Arbeit rage aufgrund ihres hohen Potenzials für Patientennutzen, Tragweite, Innovation und Machbarkeit aus den Einsendungen heraus, teilte die Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) mit. Sie verlieh den Preis zusammen mit zwei Partnerorganisationen anlässlich ihrer Halbjahresversammlung in Bern.

Die Wissenschaftler suchen eine Therapie für Knochenmarks-Erkrankungen namens myeloproliferative Neoplasien (MPN). Bei diesen stellt der Körper zu viele Blutzellen her, was zu inneren Blutungen, Thrombosen oder sogar zu einer lebensbedrohlichen, akuten Leukämie führen kann. Es gibt derzeit keine Heilung.

Die Erkrankung wird von mutierten MPN-Stammzellen aufrechterhalten, die sich im Knochenmark an speziellen, als «Nischen» bezeichneten Orten befinden. Diese Nischen benötigen Verbindungen zum Nervensystem, die von den mutierten Zellen zerstört werden. Die meisten MPN-Patienten weisen ein verändertes Gen auf, das zur Mutation der Zellen führt.

Die Forschergruppen um Skoda und Mit-Preisträger Simon Mendez-Ferrer vom spanischen Nationalen Zentrum für Kardiovaskuläre Forschung (CNIC) haben herausgefunden, dass bestimmte Wirkstoffe die beschädigten Nischen wiederherstellen können. Im Mausmodell reduzierten diese sogenannten Sympathikomimetika zudem den Schweregrad der MPN-Erkrankung.

Die Forscher wollen nun an 36 MPN-Patienten prüfen, ob dies auch bei Menschen gelingt. Dazu verwenden sie ein Sympathikomimetikum, das bereits gegen hyperaktive Blase zugelassen ist. Auch gegen Asthma werden solche Medikamente bereits eingesetzt.

Der «Gateway/RT F-CCR/SAKK Krebsforschungspreis» unterstützt seit 2013 klinische Krebsstudien, insbesondere Phase II-Studien an Patienten. Er wird von der SAKK, der «Rising Tide Foundation for Clinical Cancer Research» mit Sitz in Schaffhausen sowie der in den USA ansässigen, gemeinnützigen Organisation «Gateway for Cancer Research» ausgelobt.

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