An Piraten am Horn von Afrika sind zwischen 2005 und 2012 bis zu 413 Millionen Dollar Lösegeld geflossen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Studie von Weltbank, UNO und Interpol, die sich unter anderem auf Aussagen ehemaliger Piraten stützt.
Demnach landet der Löwenanteil der von Reedereien gezahlten Millionenbeträge nicht bei den Piraten, sondern bei ihren finanzkräftigen Hintermännern. Diese brauchten das Geld zum Teil für kriminelle Machenschaften wie Waffen- und Menschenhandel sowie Finanzierung von Milizen.
Bei den Piraten verbleibe nur ein winziger Teil, nämlich weniger als 0,1 Prozent, der Lösegelder, heisst es in der Studie. Die Piratenüberfälle am Horn von Afrika hätten 2011 einen Höhepunkt erreicht und seien seitdem zurückgegangen.
Die Studie führt das auf verstärkte Militäraktion vor Somalia zurück – darunter auch der EU-Einsatz Atalanta unter Beteiligung der deutschen Marine. Die Angriffe der Piraten in der Region richteten aber nach wie vor beträchtliche Schäden an.