4:2 – Deutschland problemlos weiter

Eine Stunde lang beisst sich Deutschland im Viertelfinal am griechischen Beton fest. Dann bröckelt die Festung. Mit 3 Toren in den letzten 30 Minuten zieht Deutschland mit 4:2 in die Halbfinals ein.

Deutschland sichert sich den verdienten Einzug in die Halbfinals. (Bild: sda)

Eine Stunde lang beisst sich Deutschland im Viertelfinal am griechischen Beton fest. Dann bröckelt die Festung. Mit 3 Toren in den letzten 30 Minuten zieht Deutschland mit 4:2 in die Halbfinals ein.

Captain Philipp Lahm schien mit dem 1:0 (39.) den Bann gebrochen zu haben, doch Stürmer Giorgos Samaras (55.) glich für den Europameister von 2004 aus und brachte dem wirtschaftlich gebeutelten hellenischen Volk ein wenig Hoffnung zurück. Nach Sami Khediras 2:1 war aber das älteste EM-Team gegen das jüngste geschlagen. Miroslav Klose und Marco Reus bauten zum standesgemässen 4:1 aus. Salpingidis verwerteter Elfmeter nach einem Händevergehen von Boateng war lediglich Resultatkosmetik.

Bestätigt wurde die Statistik: Deutschland hat auch im neunten Duell gegen Griechenland nicht verloren und zieht hoch erhobenen Hauptes und zum achten Mal in die EM-Halbfinals ein.

Umstellung zahlt sich aus

Deutschlands Trainer Joachim Löw stellte seine Mannschaft überraschend auf vier Positionen um. André Schürrle ersetzte Lukas Podolski, Marco Reus nahm Thomas Müllers Platz ein, und Miroslav Klose ersetzte den bislang dreifachen EM-Torschützen Mario Gomez. Erwartet wurde nur die Rückkehr von Jérôme Boateng für Lars Bender in der Verteidigung.

Mit den Offensivumstellungen sollten neue Energie und Kombinationssicherheit das deutsche Spiel bereichern. Chancen gegen die defensiv eingestellten und kompakt stehenden Griechen erarbeitete sich der Favorit zuhauf. Aber die letzte Entschlossenheit im Abschluss fehlte bis zu Philipp Lahms Erlösung in der 39. Minute.

Der Captain zog aus 20 m ab und überlistete den unsicheren griechischen Keeper Michail Sifakis. Zuvor vergab Özil, verpasste Klose, verschoss Reus und verzog Schürrle. Ein frühes Tor von Klose wurde zurecht aberkannt und ein Knaller Khediras blieb in der dichten Abwehr des Europameisters von 2004 hängen.

Griechen ohne «Motor»

Und die Griechen, die ohne ihren gesperrten «Motor» Katsouranis nur auf Konter lauerten und Härte zu ihrem Abwehrbeton mischten, prüften Neuer wenig, wurden aber nach der Pause durch die Einwechslung von Gekas etwas mutiger und in ihren Kontern entschlossener.

Und siehe da: Schürrle schlug einen Fehlpass, Salpingidis spurtete übers halbe Feld, und in der Mitte verwertete Samaras den Querpass zum 1:1 (55.). Boateng störte zu wenig energisch. Er machte aber sein Missgeschick wett. Seine Flanke in der 61. Minute wuchtete Sami Khedira direkt zum 2:1 unter die Latte. Das Team von Jogi Löw war wieder in der Halbfinal-Spur, die es durch Kloses Kopftor (68.) und Marco Reus Gewaltschuss (74.) ausbaute und nicht mehr verliess.

Ohne vollends zu überzeugen, hat der zweifache Europameister mit dem vierten Sieg im vierten EM-Spiel zum insgesamt achten Mal die Halbfinals erreicht und darf weiter mit dem dritten EM-Titel nach 1972 und 1996 liebäugeln.

Deutschland – Griechenland 4:2 (1:0)

Arena, Danzig. – 39’150 Zuschauer (ausverkauft). – SR Skomina (Sln). – Tore: 39. Lahm 1:0. 55. Samaras 1:1. 61. Khedira 2:1. 68. Klose 3:1. 74. Reus 4:1. 89. Salpingidis (Handspenalty) 4:2.

Deutschland: Neuer; Boateng, Hummels, Badstuber, Lahm; Schweinsteiger, Khedira; Reus (80. Götze), Özil, Schürrle (67. Müller); Klose (80. Gomez).

Griechenland: Sifakis; Torossidis, Papastathopoulos, Kyriakos Papadopoulos, Tzavellas (46. Fotakis); Makos (71. Liberopoulos), Maniatis; Ninis (46. Gekas), Katsouranis, Samaras; Salpingidis.

Bemerkungen: Griechenland ohne Avraam Papadopoulos (verletzt), Holebas und Karagounis (beide gesperrt). – Verwarnungen: 14. Samaras (Foul). 75. Papastathopoulos (Foul).

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