Mit einem roten Luftballon für jedes Opfer hat Save the Children der mindestens 423 Flüchtlingskinder gedacht, die letztes Jahr im Mittelmeer ertranken. Die Hilfsorganisation liess die Ballons am Donnerstag vor dem Gebäude des spanischen Parlaments in Madrid steigen.
Anlass der Veranstaltung war der erste Jahrestag des Todes des Dreijährigen Aylan Kurdi. Das Bild des leblosen Körpers des kleinen Syrers an einem türkischen Strand ging damals um die Welt.
Mit dabei war in Madrid das Flüchtlingskind Said. Der achtjährige Syrer trug ein Plakat mit der Aufschrift: «Ich habe überlebt, 423 andere Kinder nicht.» Das Schicksal von Said hatte vor knapp einem Jahr Millionen empört. Neben Dutzenden anderen Flüchtlingen rannte damals auch Saids Vater Osama Abdul Mohsen in Ungarn vor der Polizei weg, als eine Journalistin den Syrer mit einem Tritt zu Fall brachte – obwohl dieser seinen kleinen Sohn auf dem Arm hatte.
Wenige Tage nach dem Eklat nahe der serbischen Grenze bekam der 52-jährige Vater in Getafe bei Madrid einen Job als Ausbilder von Fussball-Trainern. Seitdem hofft er mit seinen Söhnen Said und Mohammed auf die Zusammenführung der Familie: Mutter Muntaha, Sohn Almuhannad und Tochter Duhaa warten nämlich in der Türkei weiter auf die Genehmigung der spanischen Behörden.