43 israelische Reservisten kündigen Ende ihres Dienstes an

Dutzende Reservisten einer Eliteeinheit des israelischen Militärgeheimdienstes wollen laut einem am Freitag veröffentlichten Brief künftig nicht mehr in der Einheit dienen. Grund seien die «Übergriffe» auf die Palästinenser.

Israelischer Luftangriff auf Gaza-Stadt im Juli (Bild: sda)

Dutzende Reservisten einer Eliteeinheit des israelischen Militärgeheimdienstes wollen laut einem am Freitag veröffentlichten Brief künftig nicht mehr in der Einheit dienen. Grund seien die «Übergriffe» auf die Palästinenser.

Der Brief wurde in Teilen von der israelischen Zeitung «Jediot Ahronot» veröffentlicht. Konkret richtet sich der Protest der 43 Reservisten gegen das Vorgehen des Militärgeheimdienstes in den besetzten Palästinensergebieten, darunter gezielte Tötungen und die bis in die Intimsphäre palästinensischer Zivilisten reichende Überwachung.

Sie wollten «nicht länger in diesem System dienen, das die Rechte von Millionen Menschen verletzt», schreiben die Reservisten dem Blatt zufolge in dem Brief. «Wir rufen alle Soldaten, die in der Einheit dienen oder dienen werden, und alle israelischen Bürger dazu auf, ihre Stimme gegen diese Verstösse zu erheben und diesen ein Ende zu setzen.»

Die Autoren des Briefes gehören demnach der Eliteeinheit 8200 an, die eng mit den israelischen Sicherheitsdiensten zusammenarbeitet und oft mit dem US-Geheimdienst NSA verglichen wird.

Die Reservisten kündigten in dem Brief an, ihrer jährlichen Einberufung nicht mehr nachzukommen, wodurch ihnen Haftstrafen drohen. Alle israelischen Männer müssen nach der Schulzeit drei Jahre Wehrdienst leisten, Frauen zwei Jahre.

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