45 mutmassliche Al-Kaida-Kämpfer im Jemen getötet

Bei Luftangriffen auf mutmassliche Kämpfer der Al-Kaida sind im Jemen mindestens 45 Menschen getötet worden. Allein bei einem Angriff in der Stadt Baida südöstlich der Hauptstadt Sanaa seien 25 Extremisten umgekommen, hiess es am Samstag in Regierungskreisen.

Mutmassliche Al-Kaida-Kämpfer bergen ein Opfer des Luftangriffs (Bild: sda)

Bei Luftangriffen auf mutmassliche Kämpfer der Al-Kaida sind im Jemen mindestens 45 Menschen getötet worden. Allein bei einem Angriff in der Stadt Baida südöstlich der Hauptstadt Sanaa seien 25 Extremisten umgekommen, hiess es am Samstag in Regierungskreisen.

Unter den Toten sei auch ein führendes Mitglied der Gruppe. Aus Stammeskreisen verlautete, dass bei dem Angriff US-Drohnen zum Einsatz kamen. Dies konnte zunächst nicht überprüft werden.

Einwohner der südjemenitischen Stadt Dschaar berichteten, die Luftwaffe habe im Süden des Landes 20 Kämpfer mit Verbindungen zu Al-Kaida getötet. Dabei seien auch Waffen und Ausrüstungsgegenstände zerstört worden. Die Extremistengruppe Ansar al-Scharia bestritt jedoch, dass Kämpfer bei dem Angriff getötet wurden.

US-Kampfjets oder jemenitische?

Baida liegt in der gleichnamigen Provinz etwa 130 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Sanaa. Einwohner der Bergregion im Landesinneren sagten, US-Flugzeuge hätten die Attacken ausgeführt.

Die US-Jets hätten die westlichen Aussenbezirke Baidas attackiert, wo sich Stellungen der Al-Kaida nahestehenden Gruppe Ansar al-Sharia befanden. Die jemenitische Armee dagegen erklärte, der Angriff sei durch eigene Kampfflugzeuge durchgeführt worden.

Al-Kaida nutzt Machtvakuum

Die jemenitische Armee liefert sich seit Mitte 2011 verstärkt Gefechte mit den Islamisten. Diese hatten die Unruhen im Zuge des Volksaufstands, der zum Sturz des autokratischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh geführt hat, zum Ausbau ihrer Machtbereiche im Süden des Landes genutzt.

Anwohner berichten auch regelmässig von Einsätzen des US-Militärs. Die USA machen dazu keine offiziellen Angaben, durch die Enthüllungsplattform Wikileaks im Internet veröffentlichte diplomatische Dokumente berichten jedoch ebenfalls von einer Beteiligung des Landes an den Attacken.

Die USA haben zumindest mit Drohnen wiederholt Al-Kaida-Kämpfer im Jemen angegriffen. So tötete im vergangenen September eine US-Drohe den Al-Kaida-Prediger Anwar al-Awlaki, der neben einem jemenitischen auch einen amerikanischen Pass besass, sowie den US-pakistanischen Al-Kaida-Computerexperten Samir Khan.

Die gezielte Tötung der beiden US-Bürger löste in den USA eine Debatte aus über die Tötung von eigenen Staatsangehörigen durch die Regierung aus. Die USA hatten Awlaki 2010 zur gezielten Tötung frei gegeben.

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