Bei einem Autobombenanschlag in der osttürkischen Provinz Van sind 48 Menschen verletzt worden. Darunter seien zwei Polizisten, teilte der Provinzgouverneur nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA am Montag mit.
Der Sender CNN Türk berichtete unter Berufung auf die Polizeidirektion, ein mit Sprengsatz beladenes Fahrzeug sei an einem Kontrollpunkt vor dem Provinzbüro der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP detoniert. Das AKP-Gebäude wurde stark beschädigt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
In der Türkei haben am Montag mehrtägige Feiertage zum Opferfest begonnen. AKP-Politiker versammeln sich jedoch erst am Dienstag zu Feiertagsfeierlichkeiten in ihrer Provinzzentrale, wie ein Parteimitglied dem Sender CNN Türk berichtete.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. In der Region ist die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK aktiv, die immer wieder Attentate vor allem auf Sicherheitskräfte verübt. Die türkische Armee geht in einer Offensive gegen die PKK vor. Ein mehr als zwei Jahre anhaltender Waffenstillstand war im Sommer vergangenen Jahres gescheitert.
Die türkische Regierung hatte am Sonntag zahlreiche pro-kurdische Gebietsverwaltungen im Südosten unter Zwangsverwaltung gestellt und die gewählten Gemeindevorsitzenden durch regierungsnahe Verwalter ersetzt. Von der Massnahme sind auch vier Bezirke in der Provinz Van betroffen. Unklar war zunächst, ob der mutmassliche Anschlag im Zusammenhang mit der Massnahme der Regierung steht.