Lewis Hamilton verkürzt im Titelkampf der Formel 1 den Rückstand auf seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg um 7 auf 26 Punkte. Der Brite gewinnt den Grand Prix der USA zum vierten Mal.
Hamilton und die USA: Das passt einfach – nicht nur wegen des Engländers Show-Talent. Vor Jahresfrist hatte der 31-Jährige nach einem dramatischen Rennen in Austin vorzeitig seinen dritten WM-Titel gefeiert, nun vermochte er die Chancen auf den diesjährigen mit seinem vierten Sieg in seiner «zweiten Heimat» nach 2012, 2014 und 2015 aufrecht zu erhalten.
Drei Grands Prix vor Saisonende liegt Hamilton 26 Zähler hinter seinem Teamgefährten Rosberg, womit es in einer Woche in Mexiko theoretisch bereits zur Entscheidung im Titelkampf der 67. WM-Saison kommen könnte. Dann nämlich, wenn Rosberg wie im Vorjahr siegt, während Hamilton ohne Punkte bleibt. Jedenfalls kann der Brite nach seinem 50. Grand-Prix-Sieg, auf welchen er nach seinem Erfolg in Hockenheim Ende Juli zwölf Wochen lang hatte warten müssen, nach wie vor nicht aus eigener Kraft Weltmeister werden.
Anders als vor zwei Wochen in Suzuka, als er nicht zum ersten Mal in dieser Saison Schwächen beim Start offenbart hatte, meisterte Hamilton auf dem Circuit of the Americas die ersten Rennsekunden nach dem Erlöschen der Startlichter mühelos und liess sich nicht vom im Qualifying eroberten Platz 1 verdrängen. In der Folge fuhr er in Texas ungefährdet seinem siebten Saisonsieg entgegen. Rosberg, der grosse Hoffnungen in die Startphase gesetzt hatte, büsste derweil eine Position ein und fiel hinter das Red-Bull-Auto mit Daniel Ricciardo am Steuer zurück.
An dieser Reihenfolge änderten auch die jeweils ersten Boxenstopps nichts. Weil nach einem technischen Defekt das Auto von Max Verstappen nicht sofort von der Strecke weggebracht werden konnte, wurde bei Rennhälfte jedoch eine virtuelle Safety-Car-Phase nötig. Leidtragender dieser Rennneutralisation war ausgerechnet Verstappens Teamkollege Ricciardo, der den 2. Platz an Rosberg abgeben musste. Der Australier hatte – anders als Hamilton und Rosberg – den zweiten Boxenstopp vor Verstappens Malheur absolviert.
Noch drei Chancen für Sauber
Marcus Ericsson verbesserte sich als 14. im Rennen um zwei Positionen, den so sehr herbeigesehnten Top-10-Platz verpasste der Schwede jedoch deutlich. Sein Teamkollege Felipe Nasr, der vor einem Jahr an gleicher Stätte als Neunter die bislang letzten WM-Punkte für Sauber herausgefahren hatte, klassierte sich unmittelbar dahinter auf dem 15. Platz.
Noch immer liegt die Equipe aus Hinwil deshalb in der Wertung der Konstrukteure punktelos im letzten Rang. Es bleiben nun noch drei Gelegenheiten, um im Kampf um den so wichtigen Platz 10, der als letzte Klassierung zur Partizipation an den von den Rechteinhabern verteilten Prämien berechtigt, am Team Manor (bislang 1 Zähler) vorbeizuziehen.
Das Rennergebnis:
Austin, Texas. Grand Prix der USA (56 Runden à 5,513 km/308,405 km): 1. Lewis Hamilton (GBR), Mercedes, 1:38:12,618 (188,415 km/h). 2. Nico Rosberg (GER), Mercedes, 4,520 zurück. 3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull-Renault, 19,692. 4. Sebastian Vettel (GER), Ferrari, 43,134. 5. Fernando Alonso (ESP), McLaren-Honda, 93,953. 6. Carlos Sainz (ESP), Toro Rosso-Ferrari, 96,124. 7. eine Runde zurück: Felipe Massa (BRA), Williams-Mercedes. 8. Sergio Perez (MEX), Force India-Mercedes. 9. Jenson Button (GBR), McLaren-Honda. 10. Romain Grosjean (FRA/SUI), Haas-Ferrari. 11. Kevin Magnussen (DEN), Renault. 12. Daniil Kwjat (RUS), Toro Rosso-Ferrari. 13. Jolyon Palmer (GBR), Renault. 14. Marcus Ericsson (SWE), Sauber-Ferrari. 15. Felipe Nasr (BRA), Sauber-Ferrari. 16. Valtteri Bottas (FIN), Williams-Mercedes. 17. Pascal Wehrlein (GER), Manor-Mercedes. 18. zwei Runden zurück: Esteban Ocon (FRA), Manor-Mercedes. – 22 Fahrer gestartet, 18 klassiert und am Ziel. – Schnellste Runde: Vettel (55.) mit 1:39,877 (198,712 km/h).
Ausfälle. Hülkenberg (1. Runde/Startplatz 7): Kollision mit Bottas/vordere Radaufhängung. Gutierrez (18./21. Platz): Bremsen. Verstappen (31./20.): Motor. Räikkönen (40./4.): Loses Hinterrad nach Boxenstopp.
WM-Stand (18/21). Fahrer: 1. Rosberg 331. 2. Hamilton 305. 3. Ricciardo 227. 4. Vettel 177. 5. Räikkönen 170. 6. Verstappen 165. 7. Perez 84. 8 Bottas 81. 9. Hülkenberg 54. 10. Alonso 52. 11. Massa 49. 12. Sainz 38. 13. Grosjean 29. 14. Kwjat 25. 15. Button 21. 16. Magnussen 7. 17. Palmer 1. 18. Wehrlein 1. 19. Vandoorne 1. – Teams: 1. Mercedes 636 (stand schon als Weltmeister fest). 2. Red Bull-Renault 400. 3. Ferrari 347. 4. Force India-Mercedes 138. 5. Williams-Mercedes 130. 6. McLaren-Honda 74. 7. Toro Rosso-Ferrari 55. 8. Haas-Ferrari 29. 9. Renault 8. 10. Manor-Mercedes 1. 11. Sauber-Ferrari 0.