Im Zuge der nötigen Sanierung der Basler Kunsteisbahn Eglisee für soll das 50-Meter-Becken des Schwimmbades ein Winterdach bekommen. Beheizt werden soll diese Ballonhalle mit der Abwärme aus der Eiserzeugung, teilte die Regierung am Dienstag mit.
Die Betriebsbewilligung für die veraltete Eisanlage läuft aus, weshalb die Regierung dem Grossen Rat jetzt 1,1 Mio. Franken für die Projektierung der Sanierung beantragt. Die bisherige Anlage ist umweltrechtlich nicht mehr haltbar, weshalb «Handlungsbedarf» besteht, wie Thomas Mächler vom Erziehungsdepartement auf Anfrage sagte.
Nach der Evaluation mehrerer Varianten hat sich die Regierung für ein neu zu erstellendes Naturrasen-Kunsteisfeld und daneben die Winter-Traglufthalle über dem grossen Sportbecken entschieden. diese Ballonhalle erfülle einen langjährigen Wunsch der Sportschwimmenden nach einer wintertauglichen Sportstätte.
Schwimmsportkreise hatten stattdessen eine Schwimmhalle im 50-Meter-Wettkampfformat neben der St.Jakob-Eishalle vorgeschlagen. Zudem gibt es Ideen für eine solche neben der Badehalle Aquabasilea in Pratteln BL. Laut Mächler ist letztere noch nicht sehr konkret und die Joggeli-Schwimmhalle gemäss früheren Abklärungen unrealistisch.
Eglisee unter Zeitdruck
Anfang Februar hatte der Grosse Rat ein CVP-Budgetpostulat deutlich abgelehnt, das für eine 50-Meter-Schwimmhalle 16 Mio. Franken ins Budget stellen wollte. Erziehungsdirektor Christoph Eymann hatte damals die Eglisee-Lösung angekündigt – ökologisch vertretbar sei eine solche Ballonhalle nur mit Abwärmenutzung wie nun geplant.
Die aktuelle Eglisee-Vorlage ist laut Mächler keine Absage an andere Projekte, sondern sie bringe Zahlen für den definitiven Parlamentsentscheid. Heute schätze man die Kosten für die Sanierung ohne Schwimmerdach auf etwa 6,1 Mio. Franken, mit diesem samt Abwärmenutzung auf etwa 9,2 Mio. Franken – beides mit plusminus 25 Prozent Unschärfe.
Die vorgeschlagene kombinierte Variante mit Schwimmerdach ist laut Mächler jene mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Sie erfordert auch Anpassungen der Garderoben an einen Winter-Schwimmbetrieb.
Das vorgeschlagene neuartige Rasen-Eisfeld war im letzten Winter erfolgreich getestet worden. Für dieses zusätzliche Eisfeld würden Kühlrohre direkt unter die Pflanzenschicht der Liegewiese verlegt, was saisonale Umbauten erübrigt – letztere kosten bisher 200’000 Franken im Jahr. Derweil soll das Eishockeyfeld am bisherigen Standort weiter betrieben werden.