500 Jahre Rathaus: Auftakt mit Skulpturen von Thomas Schütte

Das Basler Rathaus ist 500 Jahre alt. Zum Jubiläumsauftakt ist seit heute im Hof das Werk «United Enemies» des deutschen Künstlers Thomas Schütte ausgestellt (mit Video).

Der neue Star im Hof des Basler Rathauses: «United Enemies» wird ins Rathaus gehoben. (Bild: Juri Weiss/bs.ch)

Das Basler Rathaus ist 500 Jahre alt. Zum Jubiläumsauftakt ist seit heute im Hof das Werk «United Enemies» des deutschen Künstlers Thomas Schütte ausgestellt (mit Video).

Das Basler Rathaus feiert seinen 500. Geburtstag. Das Jubiläum wird von verschiedenen Anlässen begleitet. Zum Auftakt ist seit Dienstag im Hof das Werk «United Enemies» des deutschen Künstlers Thomas Schütte ausgestellt.

Schüttes riesenhafte Bronzeskulpturen entstanden 2011; sie zeigen mit Stricken aneinander gebundene Figuren. Regierungspräsident Guy Morin stellte an der Vernissage eine Verknüpfung zur Politik her: In deren öffentlicher Inszenierung gehe vergessen, dass dort Menschen mit unterschiedlichen Interessen zusammenspannen müssten, um etwas fürs Gemeinwohl zu leisten, sagte er laut einer Departementsmitteilung.

Die «United Enemies» des 1954 in Oldenburg geborenen Künstlers waren bereits in Turin, London und im Central Park in New York wie auch in einer grossen Sonderausstellung in der Fondation Beyeler in Riehen BS im vergangenen Winter zu sehen. Im Hof des Basler Rathauses wird das Werk bis zum 5. August 2014 gezeigt.

Das Video zeigt die Installation im Hof und auch der Künstler kommt darin zu Wort:

Eingeweiht 1514

Die Skulptur-Ausstellung markiert den Beginn des Jubiläumsjahrs. Dessen Höhepunkt soll ein Volksfest unter dem Motto «zämme feschte» am 23. August sein: Geplant sind Stände und Live-Musik auf dem Marktplatz sowie Spiele und Talkshows rund um die Basler Politik im Rathaus.

Das Basler Rathaus war 1514 eingeweiht worden. Am Ursprung des ab 1504 errichteten Baus war laut dem Präsidialdepartement ein Machtkampf zwischen dem Rat der Stadt und dem Bischof, dem mittelalterlichen Stadtherrn, gestanden. 1501 war Basel indes auch der Eidgenossenschaft beigetreten.

Diesen Beitritt würdigen Malereien am Rathaus und die Wappen der eidgenössischen Orte auf den Mauerzinnen zum Marktplatz hin. Mit dem Beitritt kam Basel auch an Pensionen – Bestechungsgelder, mit denen der französische König Einfluss auf die eidgenössische Politik nahm. Damit wurde der Rathausbau zu einem grossen Teil finanziert.

(Bild: Juri Weiss/bs.ch)

Ausgebaut bis 1904

Der Grosse Rat ordnete damals denn auch an, beim Neubau keine Kosten zu scheuen. In diesen einbezogen wurden auch Reste eines nach dem Basler Erdbeben von 1356 errichteten Vorgängerbaus. Seine heutige Gestalt erhielt das Rathaus jedoch erst nach zwei Erweiterungen in den Jahren 1606 bis 1608 und 1899 bis 1904.

Erst im Zuge der zweiten Erweiterung kam auch der Turm hinzu – dieser war allerdings umstritten gewesen, was zuerst eine Volksabstimmung nötig machte. Auch der Grossratssaal entstand in seiner heutigen Form in dieser Zeit. Das Rathaus ist heute Sitz des 100-köpfigen Kantonsparlaments sowie der siebenköpfigen Regierung.

(Bild: Juri Weiss/bs.ch)

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