Fast 500 Menschen haben sich in Bern am traditionellen Ostermarsch beteiligt. Zwei Monate vor der Abstimmung über das revidierte Asylgesetz warnten sie vor einer weiteren Verschärfung der Gesetzgebung und forderten ein «faires und menschliches» Asylrecht.
So dürfe Militärdienstverweigerung als Asylgrund nicht ausgeschlossen werden, forderten Teilnehmer des Umzugs. Das sei vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Syrien geradezu grotesk. Überall auf der Welt leisteten Deserteure einen mutigen Beitrag zum Frieden.
Der Ostermarsch startete am Zeltplatz Eichholz und führte der Aare entlang in die Berner Altstadt. An der Abschlusskundgebung auf dem Münsterplatz wurden viele Friedensfahnen in den Regenbogenfarben geschwenkt.
Der Berner Ostermarsch fand erstmals 2003 statt, damals als Protestaktion gegen die US-Invasion im Irak. Zur Trägerschaft der diesjährigen Auflage gehörten mehr als 30 Organisationen, von der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee über die Quäker Schweiz und den Katholischen Frauenbund bis hin zu Amnesty International.
«Friedensweg» am Bodensee
Auch am Bodensee wurde am Montag ein Ostermarsch – der «Friedensweg am Bodensee» – durchgeführt. Über 300 Menschen protestierten in Konstanz D und Kreuzlingen TG gegen die ungleiche Verteilung des Wohlstands und gegen die Privatisierung öffentlicher Güter, etwa der Wasserversorgung.
In einem öffentlichen Aufruf verlangten die Demonstranten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auch ein Ende der Spekulationsgeschäfte mit Nahrungsmitteln, die Eindämmung des «Vampir-Finanzkapitalismus» und eine Kehrtwende der EU in ihrer Euro-Rettungspolitik. Diese treibe hunderttausende Menschen in die Arbeitslosigkeit und in die Armut.
Die inzwischen fünfte Auflage des «Friedenswegs am Bodensee» stand heuer unter dem Motto «Bettelarm und steinreich – So geht es nicht weiter».