5+1-Gruppe verlangt nicht Schliessung von Atomanlage Fordo

Die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland haben bei den Atomverhandlungen mit dem Iran weder die Schliessung der Uran-Anreicherungsanlage Fordo verlangt noch ein Ende der Sanktionen im Finanzbereich versprochen. Dies sagte ein ranghoher europäischer Diplomat in Wien.

Iran muss Atomanlage in Fordo nicht schliessen (Symbolbild) (Bild: sda)

Die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland haben bei den Atomverhandlungen mit dem Iran weder die Schliessung der Uran-Anreicherungsanlage Fordo verlangt noch ein Ende der Sanktionen im Finanzbereich versprochen. Dies sagte ein ranghoher europäischer Diplomat in Wien.

Die Gespräche unter Leitung der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton waren am Mittwoch in Almaty (Kasachstan) unterbrochen worden, ein neuer Verhandlungstermin ist am 5. April.

Die Sechser-Gruppe habe von Teheran verlangt, die „Verfügbarkeit“ der Anlage in Fordo zu verringern, sagte der Diplomat. Diese Formulierung sei absichtlich vage, um Verhandlungen zu ermöglichen. Ausserdem solle der Iran gründliche Inspektionen der unterirdischen Anlage durch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA erlauben.

Zugleich habe man dem Iran angeboten, ein Lager von auf 20 Prozent angereichertem Uran für einen Forschungsreaktor in Teheran zu behalten. Bisher hatte die 5+1-Gruppe verlangt, dass der Iran sich von dem angereicherten Uran trennt, weil dieses vergleichsweise rasch waffenfähig gemacht werden könne.

Zudem seien die Vertreter der internationalen Gemeinschaft bereit, auf weitere Atom-Sanktionen bis auf weiteres zu verzichten und einige der bestehenden Sanktionen zu lockern. Das Einfuhrverbot für Öl aus dem Iran und die Sanktionen gegen den Finanzsektor – unter anderem das Verbot der meisten Überweisungen in den und aus dem Iran – blieben jedoch bestehen.

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