Rund 7300 Rekruten sind heute in die Sommer-Rekrutenschule eingerückt. 55 Personen durften trotz bestandener Rekrutierung ihren Dienst nicht antreten – sie wurden von der Armee als Sicherheitsrisiko eingestuft.
Die 55 Aufgebotsstopps erfolgten aufgrund von Vorkommnissen nach der Rekrutierung, wie das Verteidigungsdepartement (VBS) am Montag mitteilte. In den meisten Fällen handle es sich um Personen, die in ein laufendes Strafverfahren verwickelt seien, sagte Armeesprecher Walter Frik auf Anfrage.
Seit Sommer 2011 unterzieht eine Armee-Fachstelle die Stellungspflichtigen einer Sicherheitsprüfung. Damit soll verhindert werden, dass Personen, die ein mögliches Risiko für sich oder ihr Umfeld darstellen, die Rekrutenschule absolvieren können.
Bei der Personensicherheitsprüfung werden gemäss Militärgesetz ohne Zustimmung der Betroffenen Staatsschutz-Informationssysteme, Stafregister, Polizeiakten und Unterlagen der Justiz nach Hinweisen auf ein vorhandenes Gewaltpotenzial durchsucht.
Im Jahr 2011 wurden 399 Personen als Risiko anerkannt, im vergangenen Jahr waren es dann deren 989.
68 Frauen
Gemäss VBS befanden sich unter den rund 7300 Rekruten, die am Montag die Sommer-RS in Angriff nahmen, 68 Frauen. Rund 1400 der Einrückenden werden ihren Dienst als sogenannte Durchdiener an einem Stück absolvieren.
Die Sommer-RS ist eine von drei Schulen, die pro Jahr durchgeführt werden. Die Ausbildung dauert heute noch 21 Wochen, soll aber nach den Plänen von Verteidigungsminister Ueli Maurer dereinst nur noch 18 Wochen umfassen.
Diese Verkürzung ist Teil der Reformpläne, die der Bundesrat vergangene Woche in die Vernehmlassung schickte. Die Umsetzung der Massnahmen ist zwischen 2016 und 2020 geplant.