Nach dem Protest der Umweltorganisation Greenpeace am Mittwoch auf dem Gelände des Atomkraftwerkes Beznau im Kanton Aargau werden 58 Aktivisten bei der Staatsanwaltschaft wegen Hausfriedensbruchs angezeigt. Die AKW-Betreiberin Axpo reichte den entsprechenden Strafantrag ein.
Die 58 Personen hatten sich gemäss Aargauer Kantonspolizei widerrechtlich Zugang zum AKW-Areal in Döttingen AG verschafft. Die Greenpeace-Aktivisten forderten mit dem Protest, die beiden Beznauer Atomreaktoren müssten aus Sicherheitsgründen sofort stillgelegt werden.
Gemäss Auskunft der Staatsanwaltschaft Aargau vom Donnerstag sind die Strafverfahren noch nicht eröffnet. Das Ermittlungsverfahren sei bei der Polizei hängig. Beim Antragsdelikt Hausfriedensbruch reicht das Strafmass von einer Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren.
Keine Gewalt
Die Greenpeace-Aktivisten waren am Mittwoch kurz vor sieben Uhr mit Hilfe von Leitern über den Absperrzaun ins AKW-Gelände eingedrungen. Aktivisten brachten unter anderem am Reaktor 2 und am Portalkran gelbe Transparente mit der Aufschrift «The End» an.
Rund 40 Personen hatten das Gelände nach Polizeikontrollen bis am Nachmittag verlassen. Weitere Aktivisten, die sich zum Teil mehrere Meter über Boden angeseilt an Gebäuden und auf Dächern befunden hatten, stiegen am Nachmittag auf Anordnung der Polizei herunter.
Einige weigerten sich jedoch und wurden mit dem Kran eines Einsatzfahrzeuges der Betriebsfeuerwehr in der Höhe abgeholt und ohne Gewaltanwendung geborgen.
Die Polizei, die insgesamt 68 Personen kontrollierte, hält in einer Medienmitteilung fest, dass sich die Aktivisten friedlich verhalten und keinen physischen Widerstand geleistet hätten. Die Einsatz der Polizei dauerte bis 19.15 Uhr.