Zwiebelzöpfe, wohin das Auge reicht, der Duft von Glühwein in der Luft und jede Menge bunter Konfetti am Boden: Auch in diesem Jahr hat der traditionelle „Zibelemärit“ tausende Besucher in die Berner Altstadt gelockt.
Schon in den ganz frühen Morgenstunden zog es die Menschen in die Gassen Berns. Denn die Verkäufe am Zibelemärit, der viel mehr ist als ein gewöhnlicher Markt, beginnen jeweils schon lange vor der offiziellen Markteröffnung um 6 Uhr.
Rund 58 Tonnen des Lauchgewächs standen am Montag insgesamt zum Verkauf, wie die Stadt Bern mitteilte. Die Rekordmarke von 59 Tonnen aus dem Jahr 2008 wurde also knapp nicht erreicht.
Insgesamt 627 Stände warteten auf die Besucher des Zibelemärits. Allein 205 Stände boten Zwiebeln, Gemüse und Obst an. Und selbstverständlich waren auch dieses Mal die Zwiebeln raffiniert zu Zöpfen, Kränzen oder Herzchen geflochten worden.
Für hungrige und durstige Besucher standen 145 Imbissstände oder Freilufttheken mit allerlei Leckereien bereit. Weitere 277 Stände boten Waren wie Souvenirs oder Kleidung an.
Ebenfalls schon früh unterwegs waren Jugendliche, die einen Vorgeschmack auf die obligate Konfettischlacht vom Nachmittag gaben. Wer also nicht aufpasste, hatte sogleich eine Ladung bunter Papierschnipsel im Gesicht oder in der Kapuze.
Vor allem Kinder hatten ausserdem grosse Freude an kleinen quietschenden Plastikhämmerchen, die seit langem zum Zibelemärit einfach dazugehören.
Marktgebiet ausgeweitet
Einige Neuerungen sollten die diesjährige Ausgabe des Zibelemärits noch attraktiver machen. In einigen Gassen gab es nur noch eine Reihe von Marktständen. Dafür gehören neu zwei der wichtigsten Altstadtgassen zum Zibelemärit: die Spitalgasse und die Marktgasse.
Doch auch so kam es zum üblichen Gedränge in den Gassen der oberen Altstadt. Die Besucher liessen sich nämlich kaum vom Nieselregen abschrecken. An den Zibelemärit gelangen viele Besucher mit Extrazügen. Die Polizei zählte ausserdem 132 Reisecars, 26 davon aus dem Ausland.
Der Traditionsanlass, der stets am vierten Montag im November stattfindet, ist laut dem Berner Historiker Rudolf J. Ramseyer als eine Erweiterung der zweiwöchigen Berner Martinimesse um Zwiebeln aus der Region Wistenlacherberg/Mont Vully FR zu sehen. Die Qualität der Zwiebeln aus dieser Region und die fröhliche Art der Verkäuferinnen habe den Martini-Gemüsemarkt aufblühen lassen.