6.093189

6.093189 ist nicht die Zahl Pi im Quadrat, sondern die neuste Erkenntnis der Montagsplausch-Köche Tenger und Leuzinger. Vor kurzem verbrachten wir wieder mal einen Abend im Chez Donati imSt. Johann. Als erstes erhielt Benis Freundin für ihr herzlichesLachen ein Kompliment von einem illustren Herrn am Nebentisch. Ermeinte, es gäbe selten solche fröhlichen Gesichter hier, dafür […]

6.093189 ist nicht die Zahl Pi im Quadrat, sondern die neuste Erkenntnis der Montagsplausch-Köche Tenger und Leuzinger.

Vor kurzem verbrachten wir wieder mal einen Abend im Chez Donati im
St. Johann. Als erstes erhielt Benis Freundin für ihr herzliches
Lachen ein Kompliment von einem illustren Herrn am Nebentisch. Er
meinte, es gäbe selten solche fröhlichen Gesichter hier, dafür viele
Menschen mit zuviel Geld.

Bedient wurden wir von einem netten Herrn, der fast schon zum Inventar
des Chez Donati gehört. Der Service war tadellos, die Freundlichkeit
ehrlich, was wir sehr zu schätzen wissen. Das Essen, Insalata di
frutti di mare zur Vorspeise, gefolgt von Costoletta alla milanese und
Scaloppine di vitello al limone, vermochte unseren hohen Erwartungen
zu entsprechen. Auch der Risotto war, wie es sich bei einem Italiener
von diesem Ruf gehört, makellos.

Etwas Kopfzerbrechen bereitete uns die umfangreiche Weinkarte mit eher
teueren und weltbekannten Etiketten. Wir entschieden uns schliesslich
für einen Colle Massari, Montecucco, 2007 auf der Maremma für 85
Franken. Für den Tropfen, der uns bis dahin gänzlich unbekannt war,
sprach nicht zuletzt der Preis – er gehörte zu den günstigsten auf der
Karte. Situativ hat uns der Wein durchaus gemundet und war ein
stimmiger Begleiter des Abends, insbesondere je mehr sich die Flasche
leerte.

Weil es mit den heutigen technischen Möglichkeiten so einfach ist, konnten wir der Versuchung
nicht widerstehen, diesen Wein in den Weiten des Webs ausfindig zu
machen. Was wir wohl lieber erst am nächsten Tag gemacht hätten: Das
aktuelle Angebot bei Manor für eine Flasche Colle Massari des
Jahrgangs 2009 lag bei exakt 13.95 Franken. Der Faktor, der im Chez
Donati in der Preiskalkulation zur Anwendung gelangt, beträgt bei
diesem Wein somit sagenhafte 6.1, was wir nicht für möglich gehalten
hätten.

Nichtsdestotrotz werden wir wieder ins Donati gehen, auch werden wir
es weiterhin empfehlen. Nur wenn Bier zum italienischen Essen
adäquater wäre als Wein, so würden wir das nächste Mal ein Bier
bestellen. Ein paar Kisten von diesem Wein, ein passender
Pastabegleiter für zu Hause, ordern wir dann online.

Wie hoch darf eurer Meinung nach die Marge auf einer Flasche Wein im
Restaurant sein? Welche Erfahrungen habt ihr mit überteuertem Wein
gemacht? Wir sind gespannt auf eure Antworten.

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