Eine Woche nach der schweren Zugexplosion in der kanadischen Provinz Québec haben 600 Anwohner, die den Unglücksort verlassen mussten, die Erlaubnis zur Rückkehr in ihre Häuser erhalten.
Nach Angaben der kanadischen Behörden waren damit am Donnerstag noch 200 Menschen gezwungen, ihren Häusern fernzubleiben, weil diese entweder zu nahe an der Unglücksstelle lagen oder zerstört waren. Die Bürgermeisterin von Lac-Mégantic, Colette Roy-Laroche, rief für die betroffene Gemeinde ausserdem «bis auf Weiteres» den Notstand aus.
Roy-Laroche zufolge sollte ausserdem die Kirche im zerstörten Stadtzentrum noch am Freitag wieder öffnen. Das Gotteshaus solle ein «Ort des Gedenkens» werden, an dem die Menschen sich treffen und Bilder und Blumen hinterlassen könnten, sagte die Bürgermeisterin auf einer Medienkonferenz. Das Zentrum des 6000-Einwohner-Ortes war durch das Unglück zerstört worden, die Kirche blieb aber unbeschädigt.
Ein mit Rohöl beladener Zug war in der Nacht zum vergangenen Samstag führerlos durch Lac-Mégantic gerast und entgleist. Mehrere Kesselwagen explodierten, wodurch ein Grossbrand ausgelöst wurde. Insgesamt 2000 Einwohner mussten den Unglücksort verlassen. Die Polizei geht inzwischen von 50 Todesopfern bei dem schweren Unglück aus.