6,4 Millionen Franken kostet das Facelifting für Klosterbauten

Auf dem zweitgrössten Kirchenvorplatz Europas, dem Klosterplatz in Einsiedeln SZ, hat die Sanierung der halbkreisförmigen begehbaren Arkaden begonnen. Sie dauert fünf Jahre und kostet 6,4 Millionen Franken.

Abt Urban und Medienvertreter auf dem Klosterplatz (am Donnerstag) (Bild: sda)

Auf dem zweitgrössten Kirchenvorplatz Europas, dem Klosterplatz in Einsiedeln SZ, hat die Sanierung der halbkreisförmigen begehbaren Arkaden begonnen. Sie dauert fünf Jahre und kostet 6,4 Millionen Franken.

Die Arkaden sollen das Areal sowie die Klosterfassade besser abstützen. Das Bauprojekt ist Teil der Gesamtrenovation des insgesamt 40’000 Quadratmeter grossen Klosterplatzes. Diese begann 2009 und soll gegen elf Millionen Franken kosten.

Zuerst wurde 2009 der Abteihof saniert, 2013 folgte der Marienbrunnen in der Mitte des Klosterplatzes. Der 270-jährige Vorplatz ist Teil der monumentalen barocken Klosteranlage von Einsiedeln. Er ist nach dem Petersplatz in Rom der grösste zusammenhängende Kirchenvorplatz Europas.

Allerdings präsentiert er sich in einem teilweise desolaten Zustand und ist nicht behindertengerecht gestaltet.

Der Platz sei die Visitenkarte des Benediktinerklosters, sagte Abt Urban Federer an einer Medienorientierung am Donnerstag vor dem Kloster. Die Arkaden seien wie «Willkommensarme» für Besucher. Einsiedeln ist der meistbesuchte Wallfahrtsort der Schweiz.

Über 100 Anker im Lehmboden

Die Sanierung sieht vor, dass die Arkaden künftig mit über 100 Ankern im Lehmboden befestigt werden. Die Gewölbe sollen so den Oberplatz und die Klosterfassade besser stützen.

Die Arkaden, in denen bisher kleine Läden unter anderem mit religiösen Artikeln beherbergt waren, erhalten zudem neue Böden und Fassaden, das undichte Dach wird geflickt und die Ladenbauten aus Holz werden teilweise ersetzt. Ebenso sollen wieder alle 24 Statuen auf den Balustraden errichtet werden.

Finanziert wird die Renovierung neben Beiträgen des Kantons Schwyz und des Klosters vor allem durch Spenden. Bislang gingen gemäss Heino von Prondzynski von der Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln vier Millionen Franken an Spenden ein. Sechs bis sieben Millionen Franken fehlen noch.

Spenden durch symbolischen Platzverkauf

Die Vereinigung verkauft virtuell über eine Webseite einzelne Quadratmeter des Klosterplatzes sowie Arkadenbogen. Bisher seien 5000 Quadratmeter symbolisch veräussert worden.

Nach der Erneuerung der Arkaden sind eine Neupflästerung des Platzes und Korrekturen des Geländes, eine Verlegung der Strasse für mehr Platz und die Aufhebung von Parkplätzen geplant. 2014 sollen die Stimmbürger des am Projekt beteiligten Bezirks Einsiedeln über einen Planungskredit von rund 250’000 Franken befinden.

Ob die Arkaden später wieder wie früher als Läden genutzt werden, ist noch offen. Es seien auch andere Nutzungen wie etwa für Informationen des Klosters oder des Tourismus denkbar, sagte Kloster-Sprecher Pater Lorenz Moser.

Schwer verletzter Gerüstarbeiter erholt sich

Im Januar kam es auf dem Klosterplatz bei Vorbereitungen zur Sanierung zu einem schweren Unfall. Ein 49-jähriger Mitarbeiter des Klosters stürzte bei Gerüstarbeiten sechs Meter in die Tiefe. Er wurde schwer verletzt und mit einem Helikopter ins Spital geflogen.

Der Mann erlitt gemäss Angaben von Heino von Prondzynksi von der Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln mehrere Knochenbrüche. Der Arbeiter befindet sich derzeit in der Rehabilitation. Der Mann sei bei der Arbeit auf dem Gerüst nicht gesichert gewesen, sagte Prondzynski.

www.klosterplatz.com

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