An Heiligabend und Weihnachten sind in diesem Jahr in der Schweiz rund 65 Millionen SMS und MMS verschickt worden. Im Vergleich zu 2011 sind dies fast 10 Millionen weniger. Grund dafür ist die verstärkte Nutzung von Smartphone-Apps wie Whatsapp, aber auch Facebook und Twitter.
Mit 25 Millionen versendeten SMS und MMS hat der Telekomanbieter Orange die Konkurrentin Swisscom dabei zum ersten Mal übertrumpft. Orange legte gegenüber 2011 um 4,2 Prozent zu, Swisscom hingegen verzeichnete ein Minus von 10,6 Prozent.
Die bisherige Spitzenreiterin übermittelte dieses Jahr 24,4 Millionen Text- und Bildbotschaften, wie sie am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr waren noch 27,3 Millionen Weihnachtsgrüsse über Swisscom versendet worden.
Orange dank Flatrate-Abos vorne
Den Rückgang erklärt sich Swisscom-Sprecher Sepp Huber vor allem mit der zunehmenden Beliebtheit von Facebook, Twitter und den Smartphone-Gratisdiensten Whatsapp, Ping und iMessage. Wie jedoch schaffte es Orange im Gegensatz zur Swisscom, unter gleichen Bedingungen mehr Text- und Bildbotschaften in Umlauf zu bringen?
Wie es bei Orange auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda hiess, sei dies insbesondere durch die vielen Flatrate-Abos im Angebot bedingt. Das sind Abonnemente, bei denen der Versand von SMS und MMS im Gesamtpaket bereits einberechnet ist.
Den Trend hin zu Smartphone-Gratisdiensten wie Whatsapp habe man früh erkannt und entsprechend die Abo-Konditionen angepasst. Auch habe das stetige Kundenwachstum dazu beigetragen, dass 2012 ein neuer Rekord bei den übermittelten Weihnachtsbotschaften erzielt werden konnte. Viele Orange-Kunden seien Intensiv-SMS-Nutzer.
Auch bei Swisscom würden immer mehr Kunden ein Flatrate-Abo lösen, betonte seinerseits Sprecher Huber. Deshalb sei man zuversichtlich, künftig wieder ein Wachstum bei den Text- und Bildbotschaften zu erzielen.
Sunrise mit markantem Taucher
Noch drastischer als bei Swisscom war der diesjährige Rückgang jedoch bei Sunrise: 15,2 Millionen versandte SMS und 423’000 MMS führten zu einem gesamthaften Minus von 32,4 Prozent. Besonders augenfällig war der Rückgang im Geschäft mit den MMS, von denen 77 Prozent weniger verschickt wurden.
Die Gründe dafür liegen gemäss Sprecher Tobias Kistner darin, dass viele Kunden auf Whatsapp, Twitter und Facebook umgestiegen seien. Besonders die MMS würden durch Facebook quasi überflüssig gemacht.