Wegen einer technischen Störung sind am Freitagmittag im Berner Oberland 68 Passagiere aus Kabinen der Schilthornbahn evakuiert worden. Zu Schaden kam niemand. Wegen des Bahndefekts mussten weitere rund 450 Personen vom Gipfel ausgeflogen werden.
Der Vorfall ereignete sich gegen 12.45 Uhr zwischen dem Dorf Mürren und der Zwischenstation Birg. Wegen eines Elektronikdefekts wurden die beiden Seilbahnkabinen automatisch gestoppt, wie die Pressesprecherin der Bahn, Valerie Burnier, eine Meldung auf der Onlineplattform «Bernerzeitung.newsnet» bestätigte.
«Als klar war, dass der Defekt nicht sofort behoben werden konnte, haben wir uns entschieden, die Passagiere zu evakuieren», führte Burnier aus. In der bergwärts fahrenden Kabine befanden sich 28 Gäste, in der talwärts fahrenden 40.
Die Passagiere wurden mit Winden aus den Kabinen geholt und vom Helikopter dann zum Sammelpunkt auf dem Allmendhubel geflogen. Dort wurden die Gäste betreut und – wenn nötig – verpflegt.
Etwas bequemer hatten es die Gäste, die bereits auf dem Schilthorngipfel waren. Auch sie mussten zwar wegen des Bahndefekts ihren Rückweg mit dem Helikopter antreten. Ihnen blieb aber immerhin die luftige Windenaktion erspart. Sie konnten den Helikopter ganz normal besteigen.
Reperaturarbeiten im Gange
Insgesamt standen sechs Helikopter im Einsatz, wie Burnier sagte. Am späteren Nachmittag waren alle Gäste wohlbehalten wieder in Mürren.
Aktuell arbeitet die Bahn gemäss Burnier mit Hochdruck daran, den Defekt zu beheben. Wann die betroffene Sektion der Schilthornbahn wieder in Betrieb geht ist noch offen. Der Vorfall ereignete sich gerade, als die Bahngesellschaft ihre Generalversammlung abhielt.
Die Luftseilbahn fährt von Stechelberg im Lauterbrunnental in mehreren Abschnitten hoch aufs Schilthorn. Die Sektion zwischen Mürren und Birg ist die längste und sehr steil. Die Bahn überwindet auf diesem Abschnitt eine Höhendifferenz von über 1000 Metern.