7 Fakten zum Helden mit Schnauz und Pömpel

Vor 30 Jahren kam das erste «Super Mario Bros»-Spiel auf den Markt. Ein guter Grund, unser Nerd-Wissen zu erweitern: Warum heisst Mario überhaupt Mario, warum soll er tierfeindlich sein? Und was ist mit dem Porno passiert, der auf dem Spiel basiert? Die ikonische Spielereihe um den Nintendo-Klempner Super Mario feiert ihr 30-Jahr-Jubiläum. Seit seinem ersten […]

Nicht halb so harmlos, wie er scheint. Auch Videospielhelden haben Leichen im Keller.

Vor 30 Jahren kam das erste «Super Mario Bros»-Spiel auf den Markt. Ein guter Grund, unser Nerd-Wissen zu erweitern: Warum heisst Mario überhaupt Mario, warum soll er tierfeindlich sein? Und was ist mit dem Porno passiert, der auf dem Spiel basiert?

Die ikonische Spielereihe um den Nintendo-Klempner Super Mario feiert ihr 30-Jahr-Jubiläum. Seit seinem ersten Auftritt ist Mario einen weiten Weg gegangen, hat verschiedene Berufe ausprobiert, wurde Rennfahrer, Tennisstar, Arzt und sogar Geisterjäger. Die Meilensteine in seinem Leben sind allen geläufig. Doch es gibt immer auch Skurriles und weniger Bekanntes über den Videospielhelden zu berichten. 

#1: Rambo-Mario

Es hätte eigentlich alles ganz anders kommen sollen: Frühe Entwürfe für das erste Spiel der «Super Mario Bros.»-Reihe beinhalteten schwere Waffen und ganze Levels, in denen Mario mit der Schrotflinte seine Gegner aus dem Weg gejätet hätte. Nintendo entschloss sich am Ende für ein familienfreundlicheres Konzept, Feinde wurden nicht erschossen, sondern in den Boden gestampft. Wer sich jetzt trotzdem wundert, wie ein Spiel mit Rambo-Mario ausgesehen haben könnte, findet bei den von Fans programmierten Spielen «Super Mario Rampage» und «Super Mario Rampage 2» die Antwort.  

#2: The artist formerly known as «Jumpman»

Seinen ersten Auftritt hatte der Videospielheld nicht als Klempner, sondern als Zimmermann im Spiel «Donkey Kong» (1981). Darin musste er seine Freundin aus den Klauen eines fässerwerfenden Riesenaffen befreien. Er hiess damals noch nicht Mario, sondern «Jumpman». Seinen heutigen Namen bekam er erst, als das Spiel auf den amerikanischen Markt kam und die US-Abteilung von Nintendo nach einem passenderen Namen suchte. Pate stand der Vermieter der Firma, Mario Segale, der Nintendo Amerika wiederholt Aufschub für ausstehende Mieten gewährte, weswegen er bei den Nintendo-Mitarbeitern einen Stein im Brett hatte.



Sein weiches Herz sicherte ihm einen Platz im Nintendo Universum: Der Nachlässige Vermieter der Firma, Mario Segale.

Sein weiches Herz sicherte ihm einen Platz im Nintendo-Universum: der grosszügige Vermieter der Firma, Mario Segale. (Bild: mashable.com)

#3: Musikalischer Geniestreich

Die Musik zum ersten Titel der Super-Mario-Spiele wurde von Koji Kondo komponiert. Das Stück heisst schlicht und einfach «Ground Theme» und schaffte es sogar in die Chartlisten. 125 Wochen am Stück hielt sich das Kultlied in den Billboard Ringtone Charts. Mittlerweile findet es sich gar im Repertoire von renommierten Orchestern, zum Beispiel dem Londoner Symphonieorchester:

#4: Super Mario als Internetstar

Wenn Mario nicht gerade Toiletten entstopft, Tennis spielt, Zeitreisen unternimmt, Prinzessinnen rettet oder Kartrennen fährt, ist er ein ganz normaler Typ mit ganz normalen Hobbys. Er geht auf den Markt, in den Park, ins Museum, wie man auf seinem Vine-Kanal sehen kann – oder besser gesagt auf dem Kanal von Charles Martinet, dem Schauspieler, der dem Nintendo-Charakter seit 1995 die Stimme leiht. Regelmässig lädt er Videos hoch, die den Alltag von Super Mario und anderen, von ihm gesprochenen Nintendo-Charakteren, zeigen.

#5: Mario der Tierquäler

Nicht alle lieben Mario. Im Internet findet man Theorien darüber, dass der pömpelschwingende Nintendo-Held in Wahrheit nichts anderes als ein soziopathischer Tierquäler sein soll. Auf diesen Zug sprang auch Peta auf. Im Jahr 2011 sagte die Tierschutzorganisation Super Mario den Kampf an, als sei er der skrupelloseste und blutrünstigste Vertreter der Pelzherstellerindustrie. Peta lancierte die Kampagne «Mario Kills Tanooki». Tanukis, das sind Marderhunde, wie sie in Europa und Asien vorkommen.

Das Spiel «Super Mario 3D Land» verherrliche das Pelztragen, so die Tierschutzorganisation. Das Power-up in Form eines Overalls aus Tanuki-Fell, welches Mario zeitweise trägt, sei unethisch und Mario würde durch das Tragen des Fellkleides die Botschaft vermitteln: «Pelz tragen ist okay!» In einem zur Kampagne gehörenden Spiel kann man einen blutigen, gehäuteten Tanuki steuern, der versucht, sein gestohlenes Fell zurückzuholen. Wie viele Marderhunde so vor dem mordlustigen Klempner gerettet werden konnten, ist nicht bekannt.

#6: Der erste Filmstar der Videospielgeschichte

Unter den vielen Berufen, welche Super Mario in seiner 30-jährigen Laufbahn bereits hatte, ist auch der des Filmstars. Die wachsende Beliebtheit von Videospielen blieb in Hollywood nicht unbemerkt. 1993 kam die erste Videospielverfilmung überhaupt in die Kinos, nach Vorbild der Mario-Spiele. Sie hiess schlicht «Super Mario Bros.».

Schauspielgrössen wie Dennis Hopper («Easy Rider»), Samantha Mathis («American Psycho») und Bob Hoskins («Who Framed Roger Rabbit») gaben sich die Ehre. Der Film hat sich mittlerweile zum Kultstück gemausert, obwohl er ein kommerzieller Misserfolg war. Auch das Publikum verschmähte den Streifen – wohl unter anderem deshalb, weil er so gut wie gar nichts mit den Videospielen zu tun hatte, vom Design der Charaktere bis hin zur Handlung. Aber sehen Sie selbst:

#7: Ein Abstecher in die Porno-Industrie

Auf den ersten Videospiel-Film folgte noch im selben Jahr der erste Videospiel-Porno unter dem Titel die «Super Hornio Brothers». Die Parodie auf den Super-Mario-Film dreht sich um die Gebrüder Hornio, Computerprogrammierer Squeegie Hornio und Ornio Hornio. Beide werden durch einen Bildschirm in die digitale Welt gezogen, wo sie versuchen müssen, den bösen King Pooper an seiner Reise in die reale Welt zu hindern, die er mit einer Badewanne voll Sperma versklaven will. 

Der Sexfilm löste bei Nintendo solches Entsetzen aus, dass sie als Reaktion darauf alle Rechte aufkauften, um die Verbreitung des Films zu stoppen. Deswegen gilt der Film in Kennerkreisen als extrem selten, beinahe ein Sammlerstück sozusagen. Wem eine Kopie davon in die Hände fällt, kann sich also glücklich schätzen – vielleicht aber auch nicht.

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