34 Jahre Hip Hop- respektive Rap-Geschichte komprimiert in einen Abend gibt es kommenden Samstag an der «Rap History – All City Jam» in der Kaserne Basel. Aus aktuellem Anlass präsentieren wir einen kurzen, einen wirklich, wirklich äusserst kurzen Abriss der Entwicklung der Rapmusik.
34 Jahre Hip Hop- respektive Rap-Geschichte komprimiert in einen Abend gibt es am Samstag an der «Rap History – All City Jam» in der Kaserne Basel zu hören. Darum präsentieren wir hier einen kurzen, einen wirklich, wirklich äusserst kurzen Abriss der Entwicklung der Rapmusik.
«Rap History – All City Jam»: Samstag, 26. Oktober 2013 in der Kaserne Basel. Doors: 22:00 Uhr, Eintritt: CHF 18.-
Die TagesWoche hat 2×2 Tickets verlost, sind bereits weg. Die Gewinner werden per Mail angeschrieben.
1. 1979: Kick Off
Das Jahr 1979 gilt allgemein als das Geburtsjahr des Hip Hop/ Raps. An dieser Stelle ersparen wir Ihnen den Allerweltsoldschoolsuperhit der Sugar Hill Gang, «Rappers Delight». Wir starten unsere kleine Geschichtsstunde in Sachen Rap mit King Tim III und seinem Track «Personality Jock». Personality Jock gilt als aller erster Rap-Song, der aufgenommen und auf Platte gepresst wurde.
oder in einer anderen Version: http://www.youtube.com/watch?v=UcTP4cvXSP0
2. 1988: Geliebtes Feindbild
Fast eine Dekade später veröffentlichen Public Enemy mit «It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back» ihren zweiten Longplayer. Das Album gilt wegen seiner harten Produktionsweise und den politischen Texten von Frontmann Chuck D als Meilenstein in der Rap-Geschichte. Trotz eines eher mässigen Hitparadenerfolgs – nur Platz 42 der Billboard Mainstream Charts – verkaufte sich das Album innerhalb eines Monats 500’000 Mal und ging im darauffolgenden Jahr Platin. 2003 wurde die zweite LP von Public Enemy vom Rolling Stone Magazine auf Platz 48 der 500 besten Alben aller Zeiten gewählt und deshalb: Don’t Believe The Hype!
3. 1993: Conscious Rap
Nächster Halt: Die Goldene Ära des Hip Hop. Nach dem Aufstieg in den 80er-Jahren, erobert Hip-Hop zunehmend die Medien und Jugendkultur rund um den Globus. An vorderster Front, fortschrittlich dabei: die «Leaders of the New School». Die Crew um den heute bestens bekannten Rapper Busta Rhymes verschaffte sich als Opening-Act für Public Enemy erstmals eine breite Aufmerksamkeit. Chuck D, Frontmann von Public Enemy, verhalf den Leaders of the New School nicht nur zum Durchbruch, sondern zeichnet auch für die Künstlernamen von Busta Rhymes sowie Charlie Brown verantwortlich. Die Crew schloss nach ihren ersten Erfolgen bald den «Native Tounges» an. Dieser Freundeskreis liess mit gesellschaftskritischen Texten aufhorchen. Nebst den Leaders of the New School gehörten u.a. auch Gruppen wie die Jungle Brothers, A Tribe Called Quest, De La Soul oder Black Sheep dazu.
4. 1998: Bad Boys
1997 bringt Puff Daddy, Rapper und Labelboss, eine neue Single heraus: «It’s All About The Benjamins» enthält neben einem Gastauftritt von Notorious B.I.G. auch Raps der New Yorker Crew «The Lox». Mit ihren dunklen, harten Texten gelingt Sheek Louch, Styles P und Jadakiss der kommerzielle Durchbruch. Die drei Jungs aus dem Dunstkreis des Gangster-Rappers DMX veröffentlichen 1998 ihr Debütalbum: «Money, Power & Respect» auf Puff Daddys Label Bad Boy und gehen damit gleich Platin. Bereits ein Jahr nach ihrem erfolgreichen Erstling sind sie zunehmend unzufrieden mit der Richtung ihres Labels Bad Boy. Während sich «The Lox» als Hardcore-Rapgruppe etablieren, bleibt Puff Daddys Label eher für geschliffene Dance Hits und Highquality-Videos bekannt. Nach einem zähen Rechtsstreit mit Bad Boy wird die Crew schliesslich erlöst und findet beim Label ihres langjährigen Weggefährten Ruff Ryder Entertainment eine neue Heimat. Hier pflegen sie ihre Bad-Boy-Images erfolgreich weiter.
5. 2000: Blade, die Klinge des Brit-Rap
Mit der Jahrtausendwende machen wir einen kleinen Sprung über den grossen Teich nach England zum britischen Rap-Urgestein Blade. Er veröffentlicht im Jahr 2000 nach längerer Sendepause das Album «The Unknown», produziert von Mark B. Enttäuscht von der Mainstream-Entwicklung im Hip-Hop, macht Blade es sich zur Mission, dem englischen Rap mehr Profil und Kante zu geben. Was ihnen mit «The Unknown» sehr gut gelungen ist: Klassische Beats, straigther Rap, der direkt ins Gesicht klatscht. Take this, Diddy!
6. 2008: Motown raps
Zeit, einen Blick in die Motor City nach Detroit zu werfen. Nicht wegen der Krise, welche die Stadt bis heute im Griff hat. Nein, Detroit hat sich zu einem kreativen Hotspot der Hip-Hop-Szene entwickelt, mit Künstlern wie beispielsweise J Dilla, Slum Village Black Milk oder Guilty Simpson. Letzterer machte mit seinem 2008-Album «Ode To The Ghetto» im Rap-Untergrund von sich reden: Boombap-Rap, mit markant tiefer Stimme vorgetragen. Haut rein wie ein Schwergewichtler, wie der grandiose Track «For The D» im Harmonic 313 Remix beweist.
7. 2013: Von wegen tot
Eine ganze Generation junger, hungriger Rap Cats drängt ins Scheinwerferlicht. Beispiel gefällig? «The Underachievers» aus Flatbush, einem Quartier in New York. Die Crew wird neben Joey Bada$$’ «Pro Era» und den «Flatbush Zombies» zur Supergroup Beast Coast gezählt. Die Ostküste der USA, Heimat von alten Helden wie Wu-Tang Clan, Gang Starr oder D.I.T.C. meldet sich lautstark zurück.
1. Pro Party wird nur Rap aus einem Jahr gespielt
2. Vinyl ist Pflicht
Zurzeit gibt es die Rap History-Partyreihe in der Schweiz in Basel, Zürich, Biel und St.Gallen. Ausserhalb unserer Landesgrenzen wird der Hip Hop-Geschichte in München, Berlin und Warschau gehuldigt.
Special Event: Samstag, 26. Oktober, All City Jam, bei dem ausnahmsweise alle historischen Jahre zum Zug kommen. Kaserne, Basel, 22 Uhr.
Nächstes Seminar: Samstag, 9. November, Garage, Basel. Es wird das Jahr 2005 betanzt und abgenickt.