Das Marvel-Comic-Universum versammelt über 200 Superhelden und -schurken. Die berühmtesten unter ihnen haben auch ein filmisches Alter Ego erhalten. Wir präsentieren die 7 wichtigsten.
Gerade ist im Kino mit «The Return of the First Avenger» ein neuer Captain America-Film angelaufen, im April folgt ein neuer Spider-Man und im Mai dann eine weitere Folge aus der Serie um die X-Men: Um Verfilmungen von Marvel Comics kommt der Kinogänger diesen Frühling kaum herum. Figuren gibt es unzählige – gerade sogenannte Team-Ups wie die «Avengers»-Filme versammeln gleich mehrere Comic-Helden in einer Geschichte. Fans können natürlich Spider-Man und Iron Man unterscheiden. Anderen fällt die Übersicht vielleicht schwerer, deshalb hier – von uns vorgestellt – sieben der wichtigsten Charaktere aus dem Marvel-Film-Kosmos!
1. Captain America
Captain America ist ein Patriot – wie auch sein Alter Ego Steve Rogers. Dieser wollte im Zweiten Weltkrieg unbedingt zur Armee, war aber zu schmächtig, um dort etwas zu erreichen. Also erklärte er sich bereit, an einem Geheimexperiment teilzunehmen. Ihm wurde ein «Supersoldatenserum» injiziert, welches ihm zu körperlichen Höchstleistungen verhilft. Er erhält sein Kostüm, geschneidert aus einer amerikanischen Flagge und kämpft fortan vor allem gegen die Nazis. Nach Kriegsende verblasste der Erfolg der Figur bald, und Captain America verschwand vorerst vom Bildschirm. Immer jedoch, wenn die USA mit einer Krise konfrontiert sind, wird er wieder hervorgeholt – zuletzt nach dem 11. September 2001, das erste Mal 1964. Damals taute man ihn aus dem Arktiseis wieder auf, in dem er eingeschlossen worden war. Das Serum in seinem Blut hatte ihn über die Jahre in einer Art Kälteschlaf am Leben erhalten.
Captain America erschien erstmals als Comic im Jahr 1941. Er taucht in mehreren TV-Serien und Filmen auf. Aktuell im Kino: Teil 2 der von Marvel selbst produzierten «First Avenger»-Serie.
2. Hulk
Während Steve Rogers durch ein gelungenes Experiment zu Captain America mutiert, ist der Hulk das Resultat eines misslungenen Experiments. Der Nuklearphysiker Bruce Banner wird bei einem Unfall mit dem Prototyp einer Gamma-Bombe grossen Mengen an Gammastrahlung ausgesetzt – und verwandelt sich fortan immer, wenn er in Wut gerät, in ein grünes Monster, das den Namen Hulk erhält. Je wütender er wird, desto stärker wird er. Seine Kräfte setzt er immer wieder gegen bewaffnete Streitkräfte ein, die ihn bekämpfen, aber gleichzeitig auch als Waffe benutzen möchten. Wie Captain America ist der Hulk Teil der ersten «Avengers», verlässt das Team aber irgendwann im Streit.
Der Hulk tauchte erstmals 1962 in einem Comic auf. Bisher gibt es sieben Realverfilmungen des Comics, fünf TV- und zwei Kino-Filme sowie mehrere TV-Serien. Im Kino hatte der Hulk seinen letzten Auftritt im Film «Marvel’s The Avengers» (2012).
3. Thor
Thor ist der nordische Gott des Donners. Er wohnt nicht auf der Erde, sondern im Götterreich Asgard. Thors Figur geht auf die nordische Mythologie zurück: Wie der Gott der nordischen Mythologie ist er auch im Comic der Sohn von Göttervater Odin und Forjgyn, die ihm seine Kräfte als Asathor schenkt. Seine Waffe ist der Hammer Mjolnir. In den Comics wird Thor von seinem Vater auf die Erde verbannt und fristet dort fortan ein Doppelleben als Thor bzw. gehbehinderter Doktor Don Blake. In der filmischen Umsetzung wurde auf diesen Twist verzichtet. Auch Thor ist ein Mitglied der ursprünglichen «Avengers».
Thor erschien erstmals 1962 in einem Comic. Zwei Filme existieren inzwischen: «Thor» (2011) und «Thor – The Dark Kingdom» (2013).
4. Iron Man
Der milliardenschwere Unternehmer und Playboy Tony Stark ist einflussreich und intelligent und ausserdem Waffenproduzent. Beim Ausprobieren neuer Waffen wird Stark verletzt: Ein Granatsplitter bleibt nahe bei seinem Herzen stecken. Er setzt sich einen starken Magneten in die Brust ein, um das Eindringen des Schrapnells ins Herz zu verhindern. Derselbe Magnet, eine Art Reaktor, dient ausserdem als Antrieb seines technischen Rüstungsanzugs, der ihn zum Superhelden Iron Man macht. Als einer der ersten «Avengers» ist er ein notorischer Weltverbesserer, in den letzten Verfilmungen (gespielt von Robert Downey Jr.) zudem ein sehr sarkastischer Zeitgenosse.
Seinen ersten Auftritt hatte Iron Man im Jahr 1963. Seither gab es mehrere Zeichentrick-Adaptionen sowie drei Realverfilmungen.
5. Wolverine
Wolverine ist die wohl bekannteste Figur aus dem Marvel-Universum der Mutanten. Er nennt sich selbst Logan und gehört zu den X-Men, zur Gruppe um Professor Charles Xavier, der eine Schule für Mutanten führt. Wolverine verfügt als Mutant über eine erhöhte Regenerationsfähigkeit und über 30 Zentimeter lange knöcherne Klingen, die er aus seinen Handrücken ausfahren kann. Im Rahmen eines militärischen Projektes namens «Waffe X» wird sein ganzes Skelett inklusive der Knochenklingen mit der unzerstörbaren Legierung Adamantium ummantelt. Wolverines grösstes Problem sind seine Gedächtnislücken – er kann sich weder an seine Herkunft noch an das Experiment «Waffe X» erinnern.
Wolverine trat erstmals im Jahr 1974 auf den Plan. Im Kino sah man ihn erstmals in den X-Men-Verfilmungen, gespielt von Hugh Jackman. Weil seine Figur beim Publikum gut ankam, wurden mit ihm im Anschluss zwei Wolverine-Filme gedreht.
6. Spider-Man
Spider-Man war lange die beliebteste und bekannteste Marvel-Figur. Peter Parker, schüchterner Schüler und grosser Fan von Naturwissenschaften, wird auf einem Schulausflug in ein Forschungszentrum von einer radioaktiven Spinne gebissen und entwickelt danach verschiedene Superkräfte. Trotzdem kämpft er immer wieder mit Problemen des Alltags. Zuerst versucht er, mit seinen Superkräften Geld zu verdienen. Als er unfreiwillig den Tod seines Onkels mitverschuldet, fängt er – von Schuldgefühlen geplagt – an, für die Gerechtigkeit zu kämpfen.
Spider-Man hatte seinen ersten Auftritt 1962. Seine Abenteuer wurden inzwischen unzählige Mal verfilmt – in Trick und real. Im April wird der zweite Teil der Marvel-Serie um «The Amazing Spider-Man» in den Kinos anlaufen.
7. Fantastischen Vier
Unfreiwillig zu Superhelden mutiert sind auch die Fantastic Four: Reed Richards (Ioan Gruffudd im Film), Susan Storm (Jessica Alba), Johnny Storm (Chris Evans, ja der spielt auch Captain America – der Mann scheint prädestiniert für Heldenrollen) und Ben Grimm (Michael Chiklis) geraten auf einer Forschungsreise ins All in einen kosmischen Sturm, der ihre Moleküle verändert. Der Wissenschaftler und geniale Erfinder Richards wird Mr. Fantastic, seine Verlobte Storm wird Die Unsichtbare, ihr Bruder die Menschliche Fackel und der Pilot Grimm zu Das Ding.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Superhelden haben die Fantastischen Vier keine Geheimidentitäten. Sie kämpfen hauptsächlich im Team, wobei Richards als Anführer gilt. Ihre Fähigkeiten sind an die vier Elemente angelehnt: Luft (die Unsichtbare), Wasser (der fast endlos dehnbare Mr. Fantastic), Feuer (die Fackel) und Erde (Das Ding, dessen Körper aus Platten besteht). Sind die Fantastischen Vier im Einsatz, geht es in der Regel um nichts weniger als die Zerstörung der Erde (Spiderman schnappt sich auch mal nen Einbrecher), die Hauptfeinde sind Dr. Doom und Galactus beziehungsweise sein Gesandter, der Silver Surfer.
Somit sind in den beiden bisherigen Filmen (2005 «Fantastic Four – Dr. Doom» / 2007 «Rise of the Silver Surfer») auch die Hauptschurken bereits vorgekommen. Und angesichts der Tatsache, dass Chris Evans nun Captain America ist und die Erfolge der FF-Kinofilme zwar passabel, aber nicht überwältigend waren, dürften Fans der Fantastischen Vier wohl künftig wieder blättern müssen.
Die Comicserie erschien erstmals im November 1961 (Zeichner Jack Kirby, Autor Stan Lee). Ausser den zwei erwähnten Filmen existieren noch vier Trickfilm-TV-Serien.