Die BuchBasel startet heute und mit ihr 110 Events. Ziemlich viel. Wir geben eine Auswahl von Veranstaltungen, die wir nicht auslassen werden. Oder uns dafür extra auf den Weg machen würden.
Die BuchBasel steht ins Haus und mit ihr 110 Veranstaltungen. Ziemlich viel. Ausserdem an verschiedenen Orten und zum Teil gleichzeitig. Nicht leichter wird es dadurch, dass, scheint uns, dieses Jahr besonders interessante Leute da sind. Wir geben eine Auswahl von Veranstaltungen, die wir am Wochenende vom 6. bis 9. November nicht auslassen werden. Oder für die wir uns extra auf den Weg machen würden.
1. Karen Köhler und ihr Buch, das man nicht weglegen kann
«Wir haben Raketen geangelt» von Karen Köhler wird in allen Feuilletons gelobt, und wir stimmen mit ein: Während man bei guten Erzählungsbänden häufig eine Pause braucht, wenn man eine Geschichte fertig hat, denkt man bei Karen Köhler jeweils: eine noch. Heiter sind sie nicht. Finster auch nicht. Obwohl ihre Figuren entweder kurz vor dem Abgrund stehen oder gerade aus ihm auftauchen. Vielleicht ist es das: die offene Frage, wie jede neue Held/in mit ihrem Scherbenhaufen umgeht. Zum Beispiel, indem sie «Raketen angelt». Karen Köhler wollte zunächst übrigens Kosmonautin werden und wurde stattdessen Schauspielerin. Das könnte auf der Bühne gut kommen.
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Samstag, 15.30 Uhr, Literaturhaus.
2. Wie ist das jetzt mit Pedro Lenz?
Der Berner Mundartdichter ist Institution geworden. Deswegen will man ihn natürlich mal in Anfassweite haben. Ausserdem führt die Slampoetin Daniela Dill das Gespräch.
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Freitag, 20 Uhr, Festsaal im Volkshaus.
3. Wo die Stadtdichter sind
Das Wassertaxi schifft ab der Haltestelle Museum Kleines Klingental über den Rhein und wird von Basler Autoren beschallt, mit Geschichten über den Fluss und seine Stadt. Zum Beispiel von Wolfgang Bortlik.
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Freitag, 15.30 Uhr.
4. Die angemessene Darstellung der Wirklichkeit
Dorothee Elmiger dürfte die erfolgreichste Schweizer Jungautorin der letzten Jahre sein (hier im Interview mit der TagesWoche). Und das, obwohl sie äusserst schwierige Literatur schreibt. Damit wird sie möglicherweise den diesjährigen Schweizer Buchpreis gewinnen, der am Festivalsonntag verliehen wird (die Nominierten). Auf jeden Fall hat sie mit ihrem aktuellen Buch «Schlafgänger», das vom Verkehr an Schweizer Grenzen handelt, das Stichwort für einen thematischen Schwerpunkt der BuchBasel geliefert: die Frage nach der «angemessenen Darstellung der Wirklichkeit». Die Frage drängt, da der Literatur als Botin aus Konfliktregionen eine besondere Bedeutung zukommt. Das Festival richtet die Frage in mehreren Veranstaltungen an Autoren aus Krisenregionen, etwa aus der Ukraine und Syrien, aber auch aus Italien und der Schweiz.
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Am Samstag, 12.30 Uhr, spricht der Zürcher Literaturwissenschaftler Thomas Strässle mit Dorothee Elmiger und Najem Walis (Irak). Festsaal imVolkshaus.
Verleihung des Schweizer Buchpreises: Sonntag, 11 Uhr, Theater Basel, Foyer Grosse Bühne, Eintritt frei.
5. Bei Signers zu Haus
Ohne Kitchen-Reading geht ja heutzutage nichts mehr. Aber man muss schon sagen: Die Wohnung von Hans Georg Signer, Präsident des Vereins Literatur Basel, und seiner Frau sollte man gesehen haben. Von ihrem Balkon könnte man in den Rhein spucken, auf jeden Fall aber der Autorin Angelika Overath zuhören, die zuletzt mit ihrem Buch «Sie dreht sich um» im Gespräch war.
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Samstag, 14 Uhr, Unterer Rheinweg 116.
6. Wohin geht das Verlagswesen?
In Basel werden die grossen Umbrüche, welche den Buchmarkt erschüttern und die Frankfurter Buchmesse mitbestimmten, nicht vordergründig Thema sein. «Wir präsentieren Autoren», sagt die Festivalleiterin Katrin Eckert. Jedoch gibt es eine Diskussion zur Zukunft des Verlagswesen, nachdem der Bund erstmals eine Förderung von Verlagen vorgesehen hat.
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Am Samstag, 15.30 Uhr, diskutieren Danielle Nanchen (BAK), Marianne Sax (SBVV), Philippe Bischof (Abteilung Kultur BS), Herwig Bitsche (Nordsüd Verlag). Es moderiert Katrin Eckert. Festsaal im Volkshaus.
7. Eine Nacht im Comixshop
Wer am Samstagabend partout keine Lust hat auf Lesung/Konzert/Comic von der Kafka Band, übernachtet im Comixshop. Was dort tun? Comix lesen. Wer einen von 8 Plätzen ergattert, tut das gratis und bekommt Frühstück.
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Comixshop: Samstag, 19 Uhr, anmelden bis 1. November unter 061 271 66 86. Bonne nuit.
Kafka Band: Samstag, 21.30 Uhr, Festsaal im Volkshaus.
BuchBasel: 6. bis 9. November
Das vollständige Programm