7 Versprechungen für 2012

Jetzt ist es da, das Jahr 2012. Wir haben gefeiert und Vorsätze gefasst, und morgen geht der Alltag wieder los – auch für die Kulturschaffenden dieser Welt. Sie werden uns in den kommenden zwölf Monaten mit unzähligen tollen Werken beglücken. Wir haben 7 rausgesucht, von denen wir uns besonders viel versprechen. Jetzt ist es da, […]

Jetzt ist es da, das Jahr 2012. Wir haben gefeiert und Vorsätze gefasst, und morgen geht der Alltag wieder los – auch für die Kulturschaffenden dieser Welt. Sie werden uns in den kommenden zwölf Monaten mit unzähligen tollen Werken beglücken. Wir haben 7 rausgesucht, von denen wir uns besonders viel versprechen.

Jetzt ist es da, das Jahr 2012. Wir haben gefeiert und Vorsätze gefasst, und morgen geht der Alltag wieder los – auch für die Kulturschaffenden dieser Welt. Sie werden uns hoffentlich in den kommenden zwölf Monaten mit unzähligen tollen Werken beglücken. Wir haben 7 rausgesucht, von denen wir uns besonders viel versprechen – oder erhoffen.

1. «The Hobbit» kommt ins Kino


Auf einen der meist erwarteten Filme des Jahres 2012 müssen wir noch ein Weilchen warten: Er kommt erst im Dezember in die Kinos. Die Rede ist von Peter Jacksons Verfilmung von J.R. Tolkiens «The Hobbit». Das Prequel der erfolgreichsten Fantasy-Filme aller Zeiten, der «Herr der Ringe»-Trilogie, bringt ein Wiedersehen mit Frodo Baggins, mit Gandalf und Galadriel, Gollum und Elrond, und natürlich mit der Hauptfigur Bilbo Baggins. Jackson hat alle Schauspieler der Erfolgs-Triologie wieder in Neuseeland versammeln können, von Cate Blanchett bis Ian McKellen. Der junge Bilbo wird von Martin Freeman gespielt. Als der letzte Teil des «Herrn der Ringe» aus den Kinos verschwand, sehnte man sich nach einem vierten Teil. Dieser kommt nun, wenn auch der Handlung vorangestellt. Und wieder dürfen wir uns auf wunderbare Special Effects freuen, soviel ist sicher. Und wieder müssen wir nach dem Abspann ein weiteres Jahr warten: Denn auch der «Hobbit» wurde zweigeteilt. Teil 2 wird für 2013 erwartet… (kng)

2. Kann das Kunstmuseum mit Renoir die Fondation abhängen?

«Femme dans un jardin» von Auguste Renoir (1868). (Foto Martin P. Bühler,(c) Pro Litteris)

«Femme dans un jardin» von Auguste Renoir (1868). (Foto Martin P. Bühler,(c) Pro Litteris)

Ab April rührt das Basler Kunstmuseum mit der grossen Kelle an: «Spektakulär» soll sie werden, die Ausstellung zu den frühen Jahren des Impressionisten Auguste Renoir. Sie soll ausserdem aufräumen mit den zuckrigen Klischees, die dem französischen Maler anhaften. Uns interessiert darüber hinaus: Mit dieser Ausstellung dringt das Kunstmuseum in die Stammgefilde der Fondation Beyeler ein. Ob es ihm damit gelingt, auch ähnlich imposante Besucherzahlen zu erreichen wie das Haus in Riehen? Wir wissen es spätestens, wenn die Bilder im August wieder abgehängt werden. (kng)

3. The bianca Story: «Coming Home»

Zwei Basler Bands liessen Ende 2011 fürs neue Jahr viel Gutes hoffen: Da waren zuerst LaFayette, die mit ihrer experimentellen Debüt-EP «Sputnik», einer imposanten Mischung aus Electronica, IDM, Techno und Pop, zu gefallen wussten – und nach einer Mini-Schweiz-Tournee im 2012 den Sprung ins Ausland, genauer: nach Berlin, wagen. Und da waren ihre grossen Brüder The bianca Story, die im Dezember mit «M & The Acid Monks» bereits zum zweiten Mal ein bombastisches Theaterspektakel zeigten (Kritik: hier), und am 13. Januar ihr langerwartetes, zweites Album veröffentlichen. Wer The bianca Story kennt, weiss: Diese Band macht keine halben Sachen. Und so darf man bereits jetzt spekulieren, ob «Coming Home» zum Basler Album das Jahres gerät – und der Band endlich den verdienten, internationalen Durchbruch bescheren wird. (tah)

4. Der 3D-Reprisen-Boom im Kino soll bitte abflauen


Nein, uns stört nicht primär, dass man manche Filme nur noch in 3D sehen kann, auch wenn man gut darauf verzichten könnte. Auch nicht, dass das vor allem auf Kinderfilme zutrifft – weil dann der Familienausflug ins Kino sauteuer wird. Und weil die 3D-Brillen den Kleinen von der Nase rutschen. Und obwohl Kinder Filme auch in 2D toll fänden. Nein, uns stört vor allem, dass die Filmindustrie glaubt, uns auch noch ständig wiedergekäutes Material in 3D verkaufen zu müssen. 2011 war es «Der König der Löwen», den wir uns in dreidimensional hätten ansehen müssen. 2012 kommts noch dicker: Da werden Leonardo DiCaprio und Kate Winslet noch einmal bildgewaltig mit der «Titanic» in einen dreidimensionalen Eisberg knallen, und für eine 3D-Reprise von «Star Wars: Episode 1» fliegen uns die Raumschiffe um die Ohren. Muss das wirklich sein? Wir finden: Nein. Und sind stattdessen auf neues Filmmaterial gespannt. Auf den «Hobbit» etwa (s. oben), auf den dritten Teil der «Men in Black», oder auf den «Amazing Spider-Man». Sie alle kommen 2012 auch in 3D. Genauso wie die «Muppets». Das wird doch mal was: Miss Piggy, lebensgross! (kng)

 

5. Beach Boys, Stones und Van Halen


Welche musikalische Newcomer uns im neuen Jahr erfreuen werden, steht noch in den Sternen respektive in der «BBC Sound of 2012 list». Bereits jetzt können wir aber erste Namen altbekannter Gruppen bekannt geben, die 2012 für Schlagzeilen sorgen werden. So haben die die amerikanischen Hardrocker Van Halen jüngst bekanntgegeben, dass sie zum 40-Jahr-Jubiläum wieder auf Tournee gehen wollen. Die Van-Halen-Bruderschaft macht dafür mit jenem Sänger gemeinsame Sache, mit dem sie ihre grössten Erfolge feierten konnte: David Lee Roth. Das dürfte nicht die grösste Reunion des Popjahres 2012 werden. Zum einen ist da eine Rock’n’Roll-Gruppe namens The Rolling Stones, die sich Gedanken darüber macht, wie sie ihren 50. Band-Geburtstag feiern will. Zum anderen blicken auch einige Kalifornier auf 50 Jahre Pop-Business zurück: Die Beach Boys. Während die Stones noch damit beschäftigt sind, die Wogen zwischen Mick Jagger und Keith Richards zu glätten, die die Memoiren des Gitarristen verursacht haben, haben die Beach Boys bereits zu alter Harmonie zurückgefunden. Nebst Mike Love, Al Jardine, Bruce Johnston und David Marks wird auch ihr legendärer Songwriter Brian Wilson an den Festivitäten teilnehmen. «Ich vermisse die Jungs», gab Brian Wilson in einem Statement lapidar bekannt. Als sei eine Tour nicht schon Sensation genug, planen die alten Surf-Haudegen auch noch ein neues Album. Als ersten Vorgeschmack haben sie einen programmatischen, alten Titel neu aufgenommen: «Do It Again». (mac) 

6. Ein internationales Theaterfestival

Die Kaserne Basel wird ab Ende August das Theaterfestival beherbergen.

Die Kaserne Basel wird ab Ende August das Theaterfestival beherbergen. (Bild: Keystone)

Ab 2012 hat Basel wieder ein Internationales Theaterfestival. Alle zwei Jahre im Sommer will es zeitgenössische Theater- und Tanzcompagnien ans Rheinknie bringen. Ausgerichtet wird es von der Kaserne Basel und dem Theater Roxy in Birsfelden in Kooperation mit anderen Kulturinstitutionen Basels, folgerichtig sitzen auch die Direktorin der Kaserne, Carena Schlewitt, und der Leiter des Roxy, Christoph Meury, mit im Boot – Schlewitt als künstlerische Leiterin, Meury in der Geschäftsführung. Letztmals war in Basel 2008 unter dem Titel «Welt in Basel» ein internationales Theaterfestival durchgeführt worden. Dessen neunte Auflage war erst verschoben und dann ganz abgesagt worden, weil der Trägerverein aufgelöst wurde. Nun wagt man einen Neuanfang, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Resultat können wir vom 29. August bis zum 8. September sehen. (kng)

7. «The Life and Death of Marina Abramovic»

Willem Dafoe

Willem Dafoe

Nach einem politisch schwierigen Jahr für das Theater Basel ist es an der Zeit, wieder über Inhalte zu reden. Zum Beispiel über die ungewöhnliche Koproduktion «The Life and Death of Marina Abramovic», die am 13., 14. und 15. Juni auf der Grossen Bühne zu sehen sein wird. In Zusammenarbeit mit dem Manchester International Festival, dem Teatro Real Madrid und dem Holland Festival geben sich hier Weltstars des Schauspiels wie der unvergleichlich fiese Charakterdarsteller Willem Dafoe die Ehre. Inhaltlich dreht sich das Stück von Robert Wilson um Szenen aus dem Leben und der Karriere der Perfomancekünstlerin Marina Abramovic, von ihrer serbischen Kindheit bis zu ihrem internationalen Durchbruch. Abramovic selber spielt ebenfalls mit. Da bleibt uns nur, gespannt auf das kommende Theaterjahr zu warten, und – gemeinsam mit der transsexuellen Gesangsikone Antony, der mit seinen the Johnsons für die Musik des Stücks zuständig ist – für alles bisherige zu danken. Auf ein gelungenes 2012! (tah)

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