Ein heftiger Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 266 Kilometern pro Stunde hat in Schottland die Stromversorgung in zehntausenden Haushalten lahmgelegt. 70’000 Kunden seien auch am Freitag noch ohne Elektrizität gewesen, sagte ein Sprecher des Stromversorgers Scottish Hydro.
Der Wetterdienst hatte am Donnerstag die höchste Unwetterwarnstufe ausgerufen. Wegen des Sturms blieben in und um die schottische Hauptstadt Edinburgh sowie im Westen des Landesteils auch am Freitag hunderte Schulen geschlossen. Alle grösseren Brücken wurden gesperrt, zahlreiche Flüge gestrichen und der Bahnverkehr unterbrochen.
Im Schottischen Hochland wurden Sturmböen von bis zu 266 Kilometern pro Stunde gemessen, in den Grossstädten Glasgow und Edinburgh erreichte der Wind Geschwindigkeiten von bis zu 113 Kilometern pro Stunde.
Keine schwere Verletzungen
An mehreren Orten waren Bäume und Strommasten umgekippt. Brücken, Häuser und Autos wurden beschädigt. Trotz zahlreicher Unfälle lagen zunächst keine Berichte über schwere Verletzungen vor.
Auch Nordengland, Nordirland und Wales waren betroffen. In der nordwestenglischen Grafschaft Cumbria wurden Autofahrer über Nacht von heftigen Regenfällen überrascht. Im schottischen Regierungsbezirk North Ayrshire explodierte eine Turbine in einem Windpark. Das Feuer war kilometerweit zu sehen.
Bereits am Donnerstag waren mehrere tausend Schulen nach dem Mittagessen geschlossen worden, damit die Schüler noch sicher nach Hause kommen konnten. Die Polizei rief dazu auf, Autofahrten möglichst zu vermeiden.
Auch Deutschland betroffen
In Deutschland erreichte der Sturm an der Nordseeküste sowie in höheren Mittelgebirgslagen in der Nacht und am Freitag teils Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer pro Stunde, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit.
In Schleswig-Holstein wurden Fährverbindungen vorübergehend eingestellt. Vereinzelt kam es zu Sturmschäden. In Flensburg stürzte nach Polizeiangaben ein 20 Meter hoher Baum auf vier parkierte Autos. Verletzt wurde niemand.