77 Tote bei Absturz eines Militärtransporters in Algerien

Bei einem schweren Flugzeugunglück in Algerien sind am Dienstag nach offiziellen Angaben 77 Menschen ums Leben gekommen. Ein Militärtransporter stürzte in der Provinz Oum el Bouaghi im Norden des Landes ab. Ein Passagier überlebte dabei schwer verletzt.

Das Wrack der Unglücksmaschine ist für die Retter schwer zugänglich (Bild: sda)

Bei einem schweren Flugzeugunglück in Algerien sind am Dienstag nach offiziellen Angaben 77 Menschen ums Leben gekommen. Ein Militärtransporter stürzte in der Provinz Oum el Bouaghi im Norden des Landes ab. Ein Passagier überlebte dabei schwer verletzt.

Nach offiziellen Angaben waren beim Start in Tamanrasset im Süden des Landes 99 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder an Bord. In ersten Berichten war deswegen von mehr als 100 Opfern die Rede. Bei einer Zwischenlandung in Ouargla sollen aber Passagiere von Bord gegangen sein. Staatspräsident Abdelaziz Bouteflika rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

Die Unfallstelle in rund 1400 Metern Höhe war nach Berichten von Einsatzkräften schwer zugänglich. Retter mussten zu Fuss in das gebirgige Gelände vorstossen. Bis zum Abend konnten mehr als 70 Leichen geborgen werden. Für die Bergungsarbeiten wurden zahlreiche zivile und militärische Helfer mobilisiert.

In Bergflanke gerast

Das Flugzeug transportierte Sicherheitskreisen zufolge Soldaten und deren Angehörige. Rund 500 Kilometer östlich der Hauptstadt Algier raste es in die Bergflanke des Djebel Fertas. Ersten Informationen zufolge war schlechtes Wetter mit starken Winden und geringer Sicht die Ursache.

Die Maschine mit vier Turbo-Propeller-Triebwerken näherte sich zum Unglückszeitpunkt gerade der Stadt Constantine, als die Kommunikation zwischen Flugsicherung und Cockpit abbrach. Gestartet war sie in der Präfektur Tamanrasset, rund 2000 Kilometer südlich von Algier, mit dem Ziel Constantine.

Düstere Erinnerungen

Das Unglück weckt düstere Erinnerungen an einen anderen Flugzeugabsturz mit mehreren Parallelen: Der bis dato letzte schwere Flugzeugabsturz in Algerien hatte sich im März 2003 ebenfalls in der Garnisonsstadt Tamanrasset ereignet.

Auch bei dem damaligen Unglück einer Air-Algerie-Maschine waren 103 Menschen an Bord, von denen nur einer überlebte. Lediglich ein junger Algerier entging knapp und schwer verletzt dem Tod.

Eines der Triebwerke der Boeing 737 hatte während des Starts Feuer gefangen. Wenige Sekunden nach dem Start stürzte das Flugzeug ab, zerbrach und brannte völlig aus.

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