Die 81. Tour de Suisse vom 10. bis 18. Juni verspricht Spektakel und Spannung. Die neuntätige Rundfahrt führt über 1164 km von Cham nach Schaffhausen und macht Halt in allen vier Sprachregionen.
Bereits kurz vor Weihnachten standen sämtliche Etappenorte der diesjährigen Tour de Suisse fest. Am Mittwoch nun haben die Organisatoren in Cham die detaillierte Streckenplanung präsentiert. Mit kürzeren Etappen und häufigeren Zieldurchfahren soll die Attraktivität der Schweizer Landesrundfahrt noch einmal gesteigert werden.
Vom Parcours her ist die diesjährige Tour de Suisse zwar nicht mehr ganz so bergig wie noch vor einem Jahr (über 2000 Höhenmeter weniger), trotzdem dürfte der Nachfolger des kolumbianischen Vorjahressiegers Miguel Angel Lopez wiederum ein guter Bergfahrer sein. Zu einem letzten Umsturz im Gesamtklassement könnte allenfalls das abschliessende Einzelzeitfahren in Schaffhausen führen. So wie 2011, als die Tour de Suisse ebenfalls in Schaffhausen mit einer Prüfung gegen die Uhr zu Ende ging und Levi Leipheimer Damiano Cunego den Gesamtsieg quasi auf der Zielgeraden noch wegschnappte.
Auftakt wieder im Kanton Zug
Zum dritten Mal hintereinander erfolgt der Tour-Start in der Region Zug, heuer am 10. Juni in Cham mit einem Prolog über 6 km. Am Folgetag steht ein Rundstreckenrennen auf einem hügeligem Kurs mit Start- und Zielort Cham im Programm.
Die Königsetappe führt über 166,7 km vom Tessin ins Engadin und fordert den Profis mit fast 4000 Höhenmetern einiges ab. Auf dem Weg von Locarno nach La Punt stehen im 6. Teilstück die Überquerung des San Bernardinos und später der Anstieg zum Albulapass an. Die mit 222 km längste Etappe der diesjährigen Tour de Suisse führt tags zuvor von Bex VD über den Simplonpass und nach einem kurzen Abstecher auf italienischen Boden zurück in die Schweiz nach Cevio.
Bergankünfte sind im Waadtland in Villars-sur-Ollon (4. Etappe) und oberhalb von Sölden (7.) geplant. Wegen Bauarbeiten befindet sich das Ziel in der österreichischen Skistation aber nicht wie in den beiden Jahren zuvor beim Rettenbachgletscher, sondern 2,8 km und zusätzliche 110 Höhenmeter weiter oben am Fusse des Tiefenbachgletschers. Gerade die Anwärter auf den Gesamtsieg werden in diesem schwierigen Schlussanstieg nochmals gefordert sein.
«Fou Pédalant» gesucht
Zu Ehren der im vergangenen Dezember verstorbenen Schweizer Radlegende Ferdy Kübler haben die Organisatoren der Tour de Suisse auf dieses Jahr hin eine neue Wertung eingeführt. So wird derjenige Profi mit den meisten Fluchtkilometern am Ende der Rundfahrt als «Le Fou pédalant» ausgezeichnet. Kübler, selbst dreifacher Gewinner der Tour de Suisse, war in den Vierziger- und Fünfzigerjahren bekannt für seine ungestümen und unermüdlichen Angriffe. In den einzelnen Etappen wird als Hommage an den «Adler von Adliswil» jeweils der Führende in dieser Wertung mit einer speziellen Startnummer unterwegs sein. Zwei Tage nach dem Ende der Tour de Suisse findet auf der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon, wo die Sportikone regelmässig zu Gast war, ausserdem das erste «Ferdy Kübler Memorial» statt.