Unter dem Motto «Dance for Freedom» ging am Samstag die 22. Street Parade in Zürich über die Bühne. Rund 950’000 Personen vergnügten sich unter beinahe wolkenlosem Himmel bei angenehmen Temperaturen am Musik- und Tanzevent. Dies sind gleich viele wie im letzten Jahr.
Zu den neuesten Trends von Techno, House und anderer elektronischer Musik bewegten sich die Menschen – mehr oder weniger elegant – auf der 2,4 Kilometer langen Strecke rund ums Seebecken.
Gemäss Organisatoren war Zürich «die Techno-Hauptstadt der Welt», wie sie am Samstagabend mitteilten. Die Street Parade sei und bleibe eine friedliche und bunte Kundgebung.
Die Zürcher Stadtpolizei verzeichnete «verhältnismässig wenige Zwischenfälle», wie sie in einer Zwischenbilanz kurz nach 21 Uhr mitteilte. Immer wieder hätten Einsatzkräfte jedoch wegen Streitereien und Tätlichkeiten ausrücken müssen.
Die Stadtpolizei nahm acht mutmassliche Drogenhändler fest und stellte Drogen sowie Bargeld sicher, wie es weiter heisst. Zudem mussten acht Personen wegen übermässigen Alkohol- und/oder Drogenkonsums im Laufe des Nachmittags in Gewahrsam genommen werden und ausnüchtern.
An den acht Sanitätsposten wurden bis 20.30 Uhr 624 Personen behandelt, 233 wegen Schnittverletzungen. 52 Personen liessen sich wegen Insektenstichen behandeln. Eine «ungewohnt hohe Zahl», wie Schutz & Rettung Zürich kurz vor 22 Uhr mitteilte.
Schwere oder lebensbedrohliche Verletzungen waren keine zu verzeichnen. Erfahrungsgemäss dürfte die Zahl der Patienten in den kommenden Stunden noch erheblich zunehmen, wie es im Communiqué heisst.
Erlaubt ist, was gefällt
Die grösste Freiluft-Party der Schweiz begann um 13 Uhr mit dem Warm-up. Kurz nach 14 Uhr setzte sich das erste der 27 Love Mobiles vom Utoquai Richtung Mythenquai in Bewegung. DJs und Musiker aus dem In- und Ausland standen im Einsatz. Alle traten ohne Gage auf. Übernommen werden vom Verein Street Paradelediglich die Spesen.
Ein Dresscode war weder unter den Tanzenden noch unter den Zuschauenden zu erkennen. Erlaubt war, was gefiel: Seien dies neonfarbene Netzstrümpfe, Perücken in Pink, überdimensionierte Sonnenbrillen auf den Nasen oder Schwimmringe mit Tierfiguren um den Bauch. Sehr viele erschienen auch in Alltagskleidung.
Nach dem Ende der Gratis-Parade um Mitternacht feierten Nimmermüde noch in zahlreichen kommerziellen Clubs die ganze Nacht weiter.